Vortrag 08.04.2010, 20:00 Uhr
Werner Busch, Kunsthistoriker und einer der besten Kenner der Kunst der Goethezeit, beleuchtet in seinem Vortrag Goethes Verhältnis zur Arabeske. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stehen zwei Meister der arabesken Kunst: der Maler Philipp Otto Runge und der Grafiker Eugen Napoleon Neureuther, dessen Illustrationen von Goethe-Gedichtausgaben beim Dichter große Zustimmung fanden.
Während die strenge Umrisszeichnung antiker Bildwerke als typisch für die auch von Goethe vertretene klassizistische Ästhetik gilt, wird die Arabeske, die freie, ins Gegenstandslos-Ornamentale spielende Linienführung als charakteristische Äußerung der romantischen Kunst betrachtet. Tatsächlich standen sich aber klassisches und romantisches Ideal keineswegs unversöhnlich gegenüber. Gerade Goethe hatte ein durchaus ambivalentes Verhältnis zur Arabeske.