Termin

Vortrag und Podiumsgespräch: Ein Lutherdenkmal für Erfurt

Diskussion 15.01.2013, 19:00 Uhr

Angermuseum Erfurt, Erfurt, Deutschland

Die Geschichte der Lutherdenkmale hat gezeigt, dass sich über die Diskussion der angemessenen Repräsentation des Reformators in den seit um 1800 diskutierten und danach öffentlich aufgestellten Denkmälern auch das »Image« schärfte, unter dem sich die jeweilige Gegenwart Luther vorstellen konnte. Neben kunst- und kulturhistorisch bedeutsamen Innovationen, die sich begleitend zu diesem Prozess ergaben, war die Wirkung auf die damalige Bevölkerung von großer Bedeutung. In den Denkmalprojekten manifestierte sich die Sicht einer Generation auf Martin Luther und diente zugleich als Multiplikator eben jener Interpretation. Dabei wurde nicht immer nur die »historische Wahrheit« bemüht. Häufig sind Reflektionen über aktuelle politische, soziale und gesellschaftliche Prozesse in den Denkmalen abzulesen.

Auch die Menschen des 21. Jahrhunderts bilden sich über Bilder eine Meinung zum Reformator. Neben älteren Druckgrafiken und Gemälden sind vor allem auch die überkommenen Lutherdenkmale von großer Bedeutung. Pointiert könnte man sagen, unser Lutherbild wurzelt noch immer im 19. Jahrhundert. Die Gegenwart liefert kaum Ansätze einer Neuinterpretation im Medium Bild bzw. Skulptur. Auch scheint ein pointierter Blick auf die Bedeutung des Reformators für unsere Gegenwart nur schwach ausgeprägt zu sein. Die Auslobung eines Denkmalwettbewerbs könnte nicht nur ins Heute passende Repräsentationsmöglichkeiten ergründen sondern auch unsere gegenwärtigen Ansprüche an und Deutungen von Martin Luther begründen und kommunizieren helfen.

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