Termin

Wanderer: Studierende der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig stellen im Marburger Kunstverein aus

Ausstellung 10.04.2009–28.05.2009

Marburger Kunstverein, Marburg, Deutschland

In der Tradition des Marburger Kunstvereins - alle zwei Jahre eine Kunsthochschule einzuladen - ist vom 09. April bis zum 28. Mai die Ausstellung "Wanderer" der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB) zu sehen.

Die Leipziger Kunsthochschule zeichnet sich im Besonderen durch ihre Werkstätten und die Tradition der Buchkunst aus. Die dort Lehrenden Prof. Fritz Best (Grafik) und Heidi Specker (Fotografie) haben Studierende eingeladen, die sich mit den Möglichkeiten der Werkstätten auseinander setzen. Thema der Ausstellung ist die Idee der Reise als Parallele zur künstlerischen Arbeit und die Wanderschaft von Motiven durch verschiedene Medien. Die Gruppe reiste im vergangenen Winter zur Vorbereitung nach Marburg, um sich die Stadt und ihre Umgebung gemeinsam zu erwandern. Es sind Arbeiten von 22 Studierenden aus den vier Studiengängen: Malerei/Grafik, Fotografie, Medienkunst sowie Buchkunst/Grafik-Design zu sehen.

Bei der Beschäftigung mit dem Ort, Folklore und den verschiedenen Formen der Erzählung, entstand die Idee einer gemeinsamen Publikation. Die Marburger Identifikationsfiguren Gebrüder Grimm boten dazu mit ihrem Märchen "Die beiden Wanderer" die Vorlage. Der Grimmsche Text wurde in Leipzig in Wort und Bild durchwandert und wird somit wieder in der Tradition der kollektiven Autorenschaft neu herausgebracht. Das mit den besonderen Möglichkeiten der Hochschule aufwendig produzierte Künstlerbuch wird im Rahmen der Finissage präsentiert.

Zur Ausstellung:
Sowohl zur Vernissage als auch zur Finissage bieten Thomas Janitzky und Roman Graneist mit „Märchen“ eine Performance, die im gegenwärtigen multimedialen Kontext und mit einfachen Mitteln die Idee des wandernden Erzählers aufgreift; Erzählung als organische sich stets ändernde Form. Franziska Pierwoß bezieht sich in ihrer Arbeit auf Marburg, indem sie einen nahe liegenden Autobahnknoten aus unerwarteten Materialien darstellt. Gabriela Jolowicz schaut mit zeitgenössischem Blick auf zwielichtige Stadtgebiete von Salzgitter, Leipzig und Braunschweig. Unerschöpflich gibt sie ihre lakonischen Beobachtungen in Holzschnitt-Serien wieder. Friederike Jokisch wandert, erfährt, erfindet Landschaften und malt mit Pastellen großformatige Bilder von beeindruckender Überzeugungskraft. Andrea Emma Eßbach abstrahiert das Ende "der Reise" in einer Serie fotografischer Untersuchungen von Autowracks. Eßbachs Bilder leben von dem Spannungsfeld zwischen Gewalt und filigraner Schönheit.

Einige Studierende der HGB reisten in den vergangenen Jahren im Rahmen eines DAAD geförderten Austauschprojektes in den Nahen Osten. Dazu gehören unter anderem Adrian Lehmann, der eine fotografische Studie über die Verschmelzung von Landschaft und Architektur in der Lybischen Wüste thematisiert oder die Illustratorin Franziska Junge, die mit ihrem Zeichentrickfilm „Wenn ein Tag kein Sonntag wär“, die Isolation in der fremden Kultur behandelt.

Für die Ausstellung „Wanderer“ hat Markus Dreßen, Prof. für Grafik-Design an der HGB, eine Auswahl Bücher zusammengestellt, die in den vergangenen Jahren von Studierenden gefertigt wurden. Sie stehen für die Qualität der Ausbildung und reflektieren den Stand der gegenwärtigen Buchkunst-Praxis an der Hochschule.

Es stellen aus: Max Baitinger, Lena Brüggeman, Johanna Bieligk, Andrea Emma Eßbach, Tino Geiß, Roman Graneist, Thomas Janitzky, Friederike Jokisch, Gabriela Jolowicz, Franziska Junge, Adrian Lehmann, Jörn Lies, Petra Mattheis, Tobias Neumann, Kathrin von Ow, Franziska Pierwoß, Simon Reimann, Anna Sartorius, Sandra Schubert, Robert Schwark, Claus Stabe, Ivonne Stark.

Weitere Informationen:

Öffnungszeiten: Di. - So. 11 - 17 Uhr, Mi. 11 - 20 Uhr

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