Vortrag von Wolfgang Schwahn, Kunstsammlung Veste Coburg im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung "GOYA. Groteske und Karneval". Der spanische Künstler Francisco de Goya gilt als Meister der Technik der Aquatinta, wie seine berühmten Radierzyklen zeigen. Aus dem Wunsch lavierte oder getuschte Federzeichnungen drucktechnisch wiedergeben zu können, entwickelte sich um die Mitte des 18. Jahrhunderts die Aquatinta. Mit diesem Verfahren vermochten nun Künstler auf vorher nicht bekannte Weise malerische Hell-Dunkel-Effekte zu erzeugen. Seit Erfindung des Ätzverfahrens suchten die Kupferstecher und Druckgrafiker nach Mitteln und Wegen, um Flächentöne im Druck zu reproduzieren. Wolfgang Schwahn, Grafikrestaurator an den Kunstsammlungen der Veste Coburg, lädtin seinem Vortrag zu einer Entdeckungsreise in die Welt der Aquatinta ein, indem er von ihren Ursprüngen berichtet. Denn in ganz Europa experimentierten Künstler, Wissenschaftler wie auch Amateure mit dem alchemistischen Wissen und den chemischen Prozessen der Ätzkunst. Aus historischen Beschreibungen, Briefen und Abhandlungen erschließt er die Geheimnisse in der praktischen Verwendung von Weingeist und Harzstaub, ja sogar Schießpulver.