Willi Baumeister ist aus der Geschichte der Nachkriegskunst nicht mehr wegzudenken und auf den Weg zur abstrakten Kunst besetzt er einen Meilenstein. Kennzeichnend für seine Arbeit ist das Denken in Serien: Ob Sportbilder oder die Bezüge zu steinzeitlichen Felsmalereien, ob Sandbilder oder »Ideogramme«, Baumeister reizte seine Themen, die zum Teil bereits in den 20er-Jahren vorbereitet werden, inhaltlich wie formal voll aus. Allerdings lag ihm das »Unbekannte in der Kunst« – so der Titel eines seiner wichtigsten Bücher: auch als Theoretiker machte Baumeister eine gute Figur – viel näher als das leicht Zugängliche, Sichtbare. Mit einer erstaunlichen Konsequenz näherte er sich diesem unergründlichen Ziel an, am eindringlichsten in der umfangreichen »Montaru«-Serie mit über 50 Variationen – der Titel war einerseits die geheimnisvolle wie spielerische Anspielung auf den Mythos des Bergs (›mons‹ = Berg) Ararat, andererseits reines Klangbild. Dass er damit auf künstlerische Weise gleichermaßen das Wesen der Dinge ergründete wie ein Naturwissenschaftler, ist nur eine der Erkenntnisse, die man aus der Beschäftigung mit Baumeisters Kunst ziehen kann.