Wolfgang Neumann beschreibt seine Arbeiten als Ergebnis eines optischen Verdauungsvorgangs von Bildern, die uns alltäglich begegnen, an jeder Ecke buchstäblich anspringen. Bild- und Medienwelten wie TV, Internet und Werbung bieten Vorlagen für seine inhaltlich und technisch sperrige Malerei. Das Virtuelle der Informationsmedien transportiert der Künstler ins Gegenständliche des Tafelgemäldes oder der Zeichnung.
Es entsteht eine Überlagerung von mehreren Motiven, zum Teil gespeist aus politischen Themen und aktuellem Tagesgeschehen, so dass der Betrachter laufend mit Déjà-vu-Erlebnissen konfrontiert wird.  Wolfgang Neumann arrangiert auf seinen Bildern verschiedene Lesarten, verdreht, polemisiert und schafft damit schillernde Mehrdeutigkeiten.
Das Auseinanderdividieren verschiedener Motive, die so gewollte "Zerklärung", lässt die Herausbildung unterschiedlichster Geschichtsstränge zu. Assoziativ hangelt sich der Betrachter entlang verschiedener Spuren, um "Wahrheiten" zu entziffern. Den so genannten absoluten Wahrheiten, die uns oft vorgegaukelt werden, steht der Künstler skeptisch gegenüber. Er macht dort weiter, wo die Informationen versiegen oder lückenhaft werden. Das Ergebnis sind expressive, oft groteske und satirische Bilder, denen man die Lust am Material und am Prozess des Malens ansieht.