Termin

Workshop: Wandmalerei des Trecento in Padua. Formen, Bedingungen und Intentionen von Kunstpatronage in Padua im 14. Jahrhundert

Tagungen und Symposien 23.06.2017

Technische Universität Berlin, Berlin, Deutschland

Kurz nach 1300 wurde Giotto in die prosperierende norditalienische Kommune Padua gerufen, um dort für die bedeutendsten Auftraggeber der Stadt Wandbilder auszuführen: für die Regierung im Palazzo della Ragione, für die Franziskaner im Santo und für den reichsten Bürger der Stadt in dessen neuerrichteter Palastkapelle. Sie engagierten mit Giotto einen überregional bekannten Künstler, der gerade im Atrium von St. Peter in Rom ein vielbeachtetes Mosaik geschaffen hatte. Auch sie erwarteten offensichtlich etwas Neues, Großartiges von ihm. Dass ihre Hoffnungen nicht enttäuscht wurden, belegen zeitgenössische Quellen wie Giovanni da Nonos Visio Egidii regis Pataviae, worin es über die "leuchtenden“ Wandbilder im Ratssaal des Palazzo della Ragione heißt, sie seien "a Zotho summo pictorum mirifice laborata“. Auch in den folgenden Jahrzehnten beriefen prominente Auftraggeber für Aufgaben von besonderem Rang renommierte Meister von außerhalb, unter ihnen den gebürtigen Florentiner Giusto de' Menabuoi und Stefano di Benedetto aus Ferrara sowie Altichiero da Zevio und Jacopo di Silvestro aus Verona. Die Künstler arbeiteten unter anderem im Baptisterium, im Oratorio di S. Giorgio, in der Eremitani-Kirche und im Santo. Die umfangreichen Freskenzyklen Guariento d'Arpos in der Hauptchorkapelle der Eremitani-Kirche und in der Palastkapelle der Reggia Carrarese zeigen indes, dass die Beauftragung eines Künstler aus Padua mit vergleichbar dimensionierten Aufgaben nicht ausgeschlossen war. Der Workshop widmet sich anhand der großen Freskenzyklen Giottos, Guarientos, Giusto de' Menabuois und Altichieros der Frage, unter welchen Bedingungen es zu solchen Großaufträgen kam und welche Rolle die politische und gesellschaftliche Situation in Padua und die quasi-höfische humanistische Kultur hierbei spielten.

Tagungsort: Technische Universität Berlin, Institut für Kunstwissenschaft und Historische Urbanistik - Fachgebiet Kunstgeschichte, Straße des 17. Juni 150/152 (Architektur-Gebäude), Hörsaal A 060

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