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Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig

Lage

Das Leipziger Stadtzentrum ist von einem Straßenring umschlossen. Die HGB liegt südwestlich dieses Rings im Musikerviertel. In unmittelbarer Nähe befinden sich unter anderem das Bundesverwaltungsgericht, die Hochschule für Musik und Theater Felix Mendelssohn Bartholdy und die Universitätsbibliothek Bibliotheca Albertina.

Studiengang

  • vier modularisierte Diplom-Studiengänge: Malerei/Grafik, Buchkunst/Grafik-Design, Fotografie, Medienkunst
  • Masterstudiengang Kulturen des Kuratorischen
  • Meisterschülerstudium

Voraussetzungen

Diplomstudiengänge:

  • Nachweis der künstlerischen Eignung
  • Nachweis der allgemeinen oder fachgebundenen Hochschulreife (Abitur oder Fachabitur Gestaltung). Darüber hinaus können auch BewerberInnen zum Studium zugelassen werden, wenn sie in der Eignungsprüfung eine besondere künstlerische Eignung nachweisen.
  • Nachweis deutscher Sprachkenntnisse für ausländische Studienbewerber, soweit Deutsch nicht deren Muttersprache ist oder sie die Studienqualifikation nicht an einer deutschen Bildungseinrichtung erworben haben.

Zulassungsvoraussetzung für ein Meisterschülerstudium ist eine mit sehr gut oder gut bewertete Diplomprüfung in einem künstlerisch-praktischen Studiengang einer Kunsthochschule oder Universität oder ein gleichwertiger Abschluss (z.B. Master). Inhaber des Bachelor of (Fine) Arts oder eines gleichwertigen Abschlusses im Bereich Bildende Kunst/Grafik-Design können zum Studium zugelassen werden, wenn das abgeschlossene Studium einem Studienumfang von mindestens 240 Leistungspunkten (LP) nach dem European Credit Transfer System (ECTS) oder einer Regelstudienzeit von mindestens acht Semestern entspricht.

Struktur

Etwa 600 Studierende einschließlich der Studierenden der Meisterschülerklassen sind derzeit an der Hochschule eingeschrieben. Das Studium in den vier Diplomstudiengängen umfasst eine Regelstudienzeit von zehn Semestern. Sie gliedert sich in ein 2-jähriges Grundstudium und das anschließende Hauptstudium. Im integrativen Grundstudium werden die Studierenden gemeinsam mit den Grundlagen aller Fächer vertraut gemacht, bevor sie in den Klassen des Hauptstudiums fachspezifisch studieren.

Profs

Die Liste der Professorinnen und Professoren sowie der Lehrenden findet sich auf der Website der HGB.

Schwerpunkte

Das erste Studienjahr ist interdisziplinär konzipiert, sodass die Studierenden neben den Grundlagen des gewählten Studiengangs die gesamten Angebote aller Bereiche kennen lernen. Im zweiten Studienjahr findet anschließend ein fachspezifischer Grundlagenkurs statt. Nach Abschluss des Grundstudiums intensiviert sich das fachspezifische Studium in einer der Fachklassen des Hauptstudiums. Den Studierenden stehen dafür insgesamt 16 verschiedene Klassen mit differenzierten Lehrangeboten in den vier Studiengängen zu Verfügung.

Das sog. Support-Büro ist das ergänzende Lehrangebot der HGB zur Professionalisierung zukünftiger Künstler*innen und Gestalter*innen. Das Programm des Support-Büros stattet insbesondere die Studierenden des Hauptstudiums mit dem notwendigen praktischen Know-How aus, unterstützt die Netzwerkbildung zu Akteur*innen der jeweiligen Berufsfelder und bietet ein Forum zur Diskussion aktueller Realitäten des professionellen Umfelds von Bildender Kunst, Fotografie, Medienkunst und Grafik. Das Support-Büro besteht seit Februar 2017.

Ausstattung

Die Hochschule besitzt eine umfangreiche Fachbibliothek. Den Nutzern stehen derzeit mehr als 65.000 Titel und über 80 laufende Zeitschriften zur Verfügung. Der Medienbestand aus den Bereichen Kunstgeschichte, Malerei/Grafik, Buchgestaltung, Fotografie, Medienkunst sowie angrenzender Gebiete orientiert sich an den Bedürfnissen der Studierenden und Lehrenden und steht darüber hinaus auch sonstigen interessierten Benutzern offen.

Seit 1980 verfügt die HGB an zentraler Stelle im Haus über eine hochschuleigene Galerie. Diese stellt neben dem Institut für Buchkunst die wesentliche Schnittstelle zwischen Hochschule und Öffentlichkeit dar.

Zudem verfügt die Hochschule über spezialisierte künstlerische und technische Werkstätten.

Darüber hinaus unterhält die HGB ein Archiv und bietet eine Abendakademie an.

Geschichte

Die heutige HGB wurde 1764 als »Mahlerey-, Zeichnungs- und Architektur- Akademie« gegründet. Sie wurde bald darauf in einem Flügel der ehemaligen Pleißenburg (heute Neues Rathaus) untergebracht. Um 1868 drohte ihr die Schließung, weil nur noch 27 Schüler eingeschrieben waren und die Stadt von der Existenz der Akademie keinen Nutzen spürte. Nur die Reformbereitschaft des damaligen Direktors im Zusammenwirken mit dem Deutschen Buchgewerbeverein konnte dieses Ansinnen abwenden, indem man sich für das Lehrkonzept seit 1871 wieder verstärkt an den Bedürfnissen der in der Stadt ansässigen Gewerbe und der Industrie, v.a. der dem Buchgewerbe verbundenen, orientierte. 1890 wurden das Gebäude in der Wächterstraße 11 bezogen und eine moderne, Gestaltung und praktische Ausführung verbindende, Ausbildung in Tages- und Abendkursen brachte Ergebnisse, die das Ansehen der Schule steigerten. Seit 1893 wurde reprofotografischer Unterricht angeboten, 1905 eine Klasse für künstlerische Photographie eingerichtet. Immer stärker wurde die "Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe" (Name seit 1900) durch das Engagement der hier Lehrenden in städtische, nationale und internationale Vorhaben eingebunden. Groß war ihr Anteil an der Vorbereitung der Beteiligung der Stadt an der Weltausstellung in St. Louis 1904. Im Jahr des 150jährigen Bestehens der Akademie 1914 initiierten hier lehrende Künstler die BUGRA und 1927 mit der IBA die erste Internationale Buchkunstausstellung. Nach 1933 veränderten sich die politischen und künstlerischen Bedingungen spürbar. Kollegen mussten das Haus aus rassischen und politischen Gründen verlassen. Dem internationalen Ruf der Schule wurde schwerer Schaden zugefügt. Der Unterricht wurde in den Kriegsjahren selbst nach massiven Bombenschäden am Gebäude kontinuierlich aufrechterhalten. Nach Kriegsende 1945 erhoffte man von Seiten des Verlagswesens eine Reorganisation der Akademie nach dem Vorbild der 20er Jahre. Politische Erwägungen griffen hier ein und die Akademie wurde für ein Jahr zwecks Umstrukturierung geschlossen. Die Bereiche Malerei, Buchgestaltung und Fotografie arbeiteten seitdem mit wechselnden Strukturen und Bezeichnungen. In den 60er bis in die späten 80er Jahre war es vor allem der Ruf der Malerei, der erneut zur internationalen Bekanntheit der Schule führte. In der Buchgestaltung suchte man den zerschnittenen Faden zur Tradition der 20er Jahre wieder zu knüpfen, u.a. auch durch die Errichtung des Instituts für Buchkunst. Es kamen von hier wesentliche Impulse für typografische Gestaltungskonzepte der DDR-Verlage. Mit der politischen Wende nach 1990 setzte wiederum ein Umstrukturierungsprozess ein, der in die heutige Organisation der Schule mündete.

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