Termin

Achim Heidemann. Kunst-Knust

Ausstellung 27.06.2009–16.08.2009

Stadtmuseum, Jena, Deutschland

Achim Heidemann ist als Künstler Autodidakt und gehört zu jenen, die das künstlerische Parkett Jenas über Jahrzehnte als Künstler, kritischer Beobachter, Rezensent und leidenschaftlicher Sammler mitbestimmt und mitgestaltet haben.

Er, interessiert an jenen, die sich in der Erbfolge des Dadaismus wähnten oder sich in der Fluxus-Bewegung sammelten, führte mit solcherart künstlerischen Vorlieben in der DDR ein Schattendasein.
Sein bildnerisches Werk ist vor allem durch Collagen und Assemblagen geprägt. Heidemann erweist sich als Sammler und Jäger; als Einer, der aus dem, was der Alltag an gebrauchten und überflüssigen Dingen „abwirft”, seine Werke schafft. Er montiert diese und wird damit – gewollt oder ungewollt – zum Chronisten und Kritiker unserer Zeit. Im Unscheinbaren, Weggeworfenen und Aus rangierten wohnt immer ein subversives, gesellschaftskritisches Potenzial, dessen sich bereits die Künstler von Dada bis zur Arte Povera bedienten. Auch Heidemanns Intention geht weit über die Ästhetik des Materials hinaus: er sammelt und ordnet den „Abfall” mit System und reiht die Dinge mit genau jenen notwendigen Brechungen, die dem Ganzen erst die Spannung geben. So bleiben gebrauchte Papiere gerade als Versatzstücke geheimnisvolle Unbekannte und sind wegen ihrer bruchstückhaften Wortbotschaften oder ihrer grafischen Erscheinung im Mikrokosmos des neu geschaffenen Werkes willkommen. Achim Heidemann gehört nicht zu jenen, die aus dem Kaffeesatz den Lauf der Dinge herauslesen; er zitiert uns und unsere Zeit mit Zeitschrif ten, Fahrkarten, Flaschendeckeln oder Kronkorken und überlässt dem Betrachter den Schluss zum Ganzen. Viele seiner Assemblagen sind wie Leimruten, an denen man gern und mit wachsender Neugier kleben bleibt.

Weitere Informationen

Parallel dazu verläuft die Ausstellung "Klaus Zylla. Machbuba".
 

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