Termin

Blaubart – ein lächerlicher Potentat

Buchpräsentation 07.11.2018, 18:30 Uhr

Cabaret Voltaire, Zürich, Schweiz

Elisabeth Bronfen, Kultur- und Literaturwissenschaftlerin, ist Professorin für Anglistik an der Universität Zürich. Alfred Messerli, Professor für Populäre Kulturen an der Universität Zürich, ist Spezialist für Kinderfolklore und Erzählforschung. Michael Hiltbrunner, Kulturanthropologe, ist Kunstforschender am IFCAR der Zürcher Hochschule der Künste und freischaffender Kurator.

Publikation von Michael Hiltbrunner: Blaubart – Parodien eines Potentaten. Adaptionen der Erzählung La Barbe bleüe um 1940. (Zürcher Schriften zur Erzählforschung und Narratologie; 4). Marburg: Jonas, 2018.
https://asw-verlage.de/katalog/blaubart_____parodien_eines_potentaten-1949.html

Die Erzählung Blaubart, seit der Veröffentlichung von 1697 als Märchen von Charles Perrault bekannt, gilt als besonders ambivalent, dies auch durch zahlreiche Weiterschreibungen und Neuinszenierungen. Die hier dokumentierte Forschung zur Stoffgeschichte von Blaubart benennt zahlreiche nicht bekannte Adaptionen. Auch wird sichtbar, wie Blaubart, besonders in deutsch- und französischsprachigen Versionen um 1940, unter schwierigen Zeitumständen sich einer tragischen Lesart widersetzt und die Erzählung als Parodie gegen Potentaten benutzt wird.

Wie bei Jacques Offenbach (1866) zeigt Blaubart hier als komische Figur eine Auseinandersetzung mit der extremen Ungerechtigkeit und den Verbrechen im Zweiten Weltkrieg, besonders des Nationalsozialismus. Im Mittelpunkt stehen ein Knetfigurenfilm von René Bertrand (1938), ein Roman von Hans Natonek (1938–44 verfasst), eine Radiooper von Jacques Ibert (1943), ein Schauspiel von Bernt von Heiseler (1950) und ein Spielfilm von Christian-Jaque (1951).

Eine Veranstaltung des ISEK - Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft der Universität Zürich in Zusammenarbeit mit dem IFCAR Institute for Contemporary Art Research der Zürcher Hochschule der Künste
www.isek.uzh.ch
www.ifcar.ch

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