Termin

Jahrestagung des Deutschen Museumsbunds: Eine Frage der Haltung. Welche Werte vertreten Museen?

Tagungen und Symposien 06.05.2018–09.05.2018

Hamburg, Deutschland

Ein Haus stellt Objekte aus der NS-Diktatur aus und bekommt Beifall von »falscher« Seite. Die Direktorin einer ethnologischen Sammlung möchte Mitgliedern einer Herkunftsgesellschaft gern die Sammlungen ihres Haues zeigen und muss erfahren, dass diese nicht mit ihr ins Depot gehen wollen – weil sie eine Frau ist. In Großbritannien wird ein Gemälde mit nackten Nymphen abgehängt, um eine Debatte über Sexismus und den Umgang damit in der Kunst auszulösen. In Polen kündigt eine nationalkonservative Partei im Wahlkampf an, im Falle eines Sieges ein missliebiges Museum, das Geschichte nicht in ihrem Sinne erzählt, radikal umzubauen und als erstes den Direktor zu entlassen – und tut dies auch. Gesellschaftliche und politische Umbrüche wirken sich auf die Interaktion von Museen und Gesellschaft aus. So stellen aktuelle Entwicklungen die gesellschaftspolitische Neutralität von Museen in Frage. Im Rahmen unserer Jahrestagung vom 6. bis 9. Mai 2018 in Bremen diskutieren wir, ob, bzw. wie politisch Museen heute sind und welche Werte sie für die Gesellschaft vertreten. Werte scheinen auf den ersten Blick eindeutige, sinnstiftende Orientierungsmarken für die Museen zu sein, allerdings verschwimmen die Grenzen und Definitionen schnell. Wessen Werte vertreten die Museen genau? Die der Direktion? Des Trägers? Des christlichen Abendlandes? Und durch welche Haltung vertreten sie diese Werte? Welche Werte gelten innerhalb der Museumsbetriebe, für Externe oft unsichtbar? Mit welcher Haltung begegnen wir unserer alltäglichen Arbeit und unseren Kolleginnen und Kollegen? Wie divers, offen und inklusiv ist der Museumssektor tatsächlich? Und wie wirken sich die vielzitierten ethischen Richtlinien von ICOM in unserer beruflichen Praxis aus?

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