Termin

Japonismus 2.0 - Landschaft im Zeichen Japans

Ausstellung 22.10.2021, 18:00 Uhr–06.02.2022

Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen, Bietigheim-Bissingen, Deutschland

Veranstalter: Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen

Groß war die Begeisterung, als ab Mitte des 19. Jahrhunderts japanische Kunst nach Europa gelangte. Insbesondere in Frankreich ließen sich Künstler wie Claude Monet, Paul Gauguin und Vincent van Gogh von den Stilmitteln des japanischen Farbholzschnitts inspirieren. Auch der Jugendstil und der Expressionismus sind ohne diesen Einfluss undenkbar. Die Ausstellung präsentiert nun Werke zeitgenössischer Künstler*innen, die von japanischer Kultur fasziniert sind und dabei stets das Phänomen des Japonismus' mitreflektieren. Sie thematisieren auf raffinierte und unterschiedliche Weise die gegenseitige kulturelle Beeinflussung zwischen Westeuropa und Fernost. So bezieht sich der Berliner Maler Sven Drühl in seinen Lack- und Silikongemälden auf japanische Holzschnitte der 1920er Jahre, die ihrerseits bereits Elemente westlicher Landschaftsdarstellung integriert hatten. Die in Amsterdam lebende indonesische Fotografin und Videokünstlerin Fiona Tan nimmt für ihre sich auftürmenden Wolkenformationen auf das klassische hochformatige Rollbild Bezug. Ebenso der Wahlfranzose Raffi Kaiser, der zudem auf die Präsentationsform des Paravents zurückgreift für seine panoramaartigen, zarten Zeichnungen, in denen er die Landschaftseindrücke seines Japanaufenthalts festhielt. Auch der Fotokünstler Hans-Christian Schink reiste nach Japan und hielt 2012 die Nachwirkungen des Erdbebens und des Tsunami in der besonders betroffenen Region Tōhoku in einer eindrucksvollen, stillen Serie fest. Sein Kollege Thomas Neumann hebt in seiner Werkreihe japanischer Wälder die Zentralperspektive auf oder stellt in einer weiteren Fotoserie einzelne Steine in den Fokus, was auf eine jahrhundertealte Tradition zurückgeht. Das Verhältnis von Mensch und Natur reflektiert auch der Österreicher Edgar Honetschläger, der viele Jahre in Tokio lebte: Er hinterfragt in Filmen, Fotografien, Aquarellen und Tuschezeichnungen eigene und fremde Darstellungs- und Sehgewohnheiten. In den Landschaftsbildern der sechs internationalen Künstler*innen kommen traditionelle Aspekte japanischer Ästhetik und Naturbetrachtung wie Leere, Stille und Reduktion, fehlende Tiefenwirkung, originelle Bildausschnitte und ungewöhnliche Perspektiven auf ganz verschiedene Art zum Ausdruck. Doch unterlaufen sie gleichzeitig unsere Erwartungshaltungen, spielen mit Klischees und sind ganz im Hier und Jetzt verortet – ein »Japonismus 2.0«. Begleitprogramm Eröffnung am Freitag, 22. Oktober, 18–21 Uhr Aufgrund der aktuellen Lage sehen wir von einer klassischen Eröffnung ab, an der viele Menschen gleichzeitig auf engem Raum zusammenkommen. Stattdessen öffnen wir die Tür von 18 bis 21 Uhr und laden Sie ein, die teilnehmenden Künstler*innen kennenzulernen und an kurzen Einführungen seitens der Galerieleitung teilzunehmen. Führung exklusiv für Lehrkräfte Montag, 25. Oktober, 17 Uhr After-Work-Kurzführungen In 30 Minuten die Highlights der Ausstellung entdecken Mittwoch, 17. November, 17 Uhr Dienstag, 28. Dezember, 16.30 Uhr Donnerstag, 3. Februar, 17.30 Uhr Öffentliche Führungen Sonntag, 7. November, 11.30 Uhr Sonntag, 21. November, 16.30 Uhr Sonntag, 5. Dezember, 11.30 Uhr Sonntag, 19. Dezember, 16.30 Uhr Sonntag, 9. Januar, 11.30 Uhr Sonntag, 23. Januar, 16.30 Uhr Sonntag, 6. Februar, 11.30 Uhr Vormittags-Führungen speziell für Senior*innen Donnerstag, 25. November, 10 Uhr Mittwoch, 26. Januar, 10 Uhr Kombi-Führungen: Japonismus & Bietigheim Donnerstag, 28. Oktober, 17 Uhr mit Dr. Christoph Florian (Leiter Stadtarchiv) im Japangarten und Dr. Isabell Schenk-Weininger Dienstag, 18. Januar, 17 Uhr mit Dr. Catharina Raible (Leiterin Stadtmuseum Hornmoldhaus) im Erwin-von-Baelz-Kabinett und Dr. Petra Lanfermann Familien-Fun-Freitag Das besondere Museumserlebnis für Groß und Klein mit einer Kombination aus Führung und Kreativ-Workshop – frei nach dem Motto: Erst schauen, dann selbst trauen! Freitag, 14. Januar, 15 Uhr Studioausstellungen Einblick in die Sammlung: Von Vierbeinern, Federvieh und Flügelwesen noch bis 21. November 2021 Die Städtische Galerie zeigt eine Auswahl an Werken von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwart, in denen Tierdarstellungen im Mittelpunkt stehen: von heimischen Haus- und Nutztieren über exotische Wildtiere zu bis hin zu Vögeln und Insekten oder auch Fabelwesen. Wenn die Berge ausatmen Schriftkunst von Christiane Kleinhempel ab 4. Dezember 2021 Die in Bietigheim aufgewachsene Künstlerin Christiane Kleinhempel ist Kalligrafin, Schriftkünstlerin und Poetin. Sie versteht Schrift weniger als Mittel, eine lesbare Botschaft zu transportieren, sondern vielmehr als freie Grafik, als Arbeit mit Schwung und Linie. Viele ihrer Werke haben eine ästhetische Anmutung, welche an japanische Kunst erinnert. Die Städtische Galerie ist inklusive Sanitäranlage barrierefrei. Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen Hauptstraße 60–64 74321 Bietigheim-Bissingen Telefon 07142 74-483 Telefax 07142 74-446 galerie@bietigheim-bissingen.de http://galerie.bietigheim-bissingen.de https://www.instagram.com/staedtischegalerie/

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