Termin

Kulturgutverluste aufklären - Informationsveranstaltung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste auf EU-Ebene

Vortrag 05.05.2022, 15:00 Uhr
Veranstalter: Deutsches Zentrum Kulturgutverluste

Fast zehn Jahre sind vergangen, seit der „Kunstfund Gurlitt“ den millionenfachen Kunstraub des NS-Regimes an jüdischen Bürger:innen einer breiten Öffentlichkeit bewusst machte. Seit etwa fünf Jahren ist in Deutschland auch die globale Debatte um den Kulturgutentzug im kolonialen Kontext verstärkt angekommen: Institutionen stellen sich heute ihrer kolonialen Vergangenheit – der Umgang mit Kulturgütern aus diesem Zusammenhang und deren Rückgabe sind zu zentralen Fragen der Kulturpolitik avanciert.

Vor jeder Rückgabe aber muss die Herkunft geklärt sein. Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste widmet sich deshalb seit seiner Gründung 2015 der Förderung und Vernetzung der Provenienzforschung. Die weltweit singuläre Stiftung, gegründet von Bund, Ländern und Kommunen, ist in Deutschland zentraler Ansprechpartner zu Fragen unrechtmäßig entzogenen Kulturguts. Schwerpunkt ist die Aufklärung des NS-Raubs auf Grundlage der 1998 verabschiedeten Washingtoner Prinzipien. Daneben befasst sich das Zentrum mit Kriegsverlusten im Zweiten Weltkrieg und dem Kulturgutentzug in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR. Seit 2019 wird auch die Provenienzforschung zu Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten gefördert. Außerdem betreibt das Zentrum die Lost Art-Datenbank und die Forschungsdatenbank Proveana und unterhält einen Help Desk für Anfragen zu NS-Raubgut.

Um die Arbeit der Stiftung vorzustellen und sie in einen europäischen Kontext einzubetten, lädt das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste zu einer digitalen Informationsveranstaltung über seine Arbeit am:

Donnerstag, 5. Mai 2022, um 15 Uhr

(Videokonferenz, Deutsch mit englischer Simultanübersetzung)

Die Veranstaltung wird mit einem Grußwort der Botschafterin Susanne Szech-Koundouros von der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der EU in Brüssel eröffnet

Das Programm (Moderation: Lena Grundhuber, Pressesprecherin):

- Begrüßung durch Botschafterin Susanne Szech-Koundouros (Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der EU in Brüssel)
- Grußwort durch Prof. Dr. Gilbert Lupfer (Vorstand des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste)
- Einführungsvortrag „Ausgewählte Vergleichspunkte im Umgang europäischer Staaten mit NS-Raubgut“ von Prof. Dr. Matthias Weller (Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Professor für Bürgerliches Recht, Kunst- und Kulturgutschutzrecht / Direktor des Instituts für deutsches und internationales Zivilverfahrensrecht an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn).
- Vorstellung der Fachbereiche des Zentrums durch Dr. Michael Franz (Grundsatz und Verwaltung), Dr. Uwe Hartmann (Kulturgutverluste in Europa im 20. Jahrhundert), Dr. Andrea Baresel-Brand (Dokumentation und Forschungsdatenmanagement), Dr. Larissa Förster (Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten) sowie Dr. Susanne Meyer-Abich (Help Desk für Anfragen zu NS-Raubgut)
- Diskussion

Die Veranstaltung findet als Videokonferenz über Webex statt. Die Teilnahme ist kostenfrei, jedoch nur nach Anmeldung bis 4. Mai 2022 möglich. Die Teilnehmer:innen erhalten am Tag der Veranstaltung die Zugangsdaten.

Anmeldungen an:
Deutsches Zentrum Kulturgutverluste
Heinrich Natho
Pressestelle
Humboldtstraße 12 | 39112 Magdeburg
Telefon +49 (0) 391 727 763-23
conference@kulturgutverluste.de

Mit Ihrer Anmeldung und der Teilnahme erteilen Sie dem Veranstalter die Erlaubnis, während der Veranstaltung Foto-, Ton- und Videoaufnahmen zu machen und diese Aufnahmen im Zusammenhang mit der Veranstaltung für die Öffentlichkeitsarbeit und die Dokumentation, analog und digital, zu verwenden (nach § 22 KunstUrhG). Der Veranstalter erhebt, verarbeitet und nutzt Ihre personenbezogenen Daten im Rahmen der Wahrnehmung der satzungsgemäßen Aufgabe des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste.

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