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Neu auf portalkunstgeschichte.de: Der Führungs-Check

Vermutlich hat schon jeder an einer schlechten Führung durch eine Ausstellung oder ein Museum teilgenommen. Dies führte uns zu der Idee, einen Führungs-Check auf Portal Kunstgeschichte zu etablieren. Dazu besuchen unabhängige Autoren ausgewählte Museumsführungen und bewerten diese im Anschluss nach einem standardisierten Fragenkatalog. Unser Ziel ist, die allgemeine Qualität von Führungen offen zu legen, vergleichbar zu machen, zu verbessern und damit hoffentlich die Zahl der enttäuschten Führungsteilnehmer zu verringern. Am 17. August erscheint unser erster Check.

Die deutsche Museumslandschaft ist von einer ungeheuren Vielfalt geprägt. So überrascht es nicht, dass es auch eine unermessliche Auswahl an Museumsführungen gibt. Das Spektrum erstreckt sich dabei von Ausstellungen und Sammlungen in Galerien, öffentlichen, privaten, kirchlichen und universitären Einrichtungen über Firmen- und Freilichtmuseen bis zu architektonischen Anlagen wie Burgen, Schlössern, oder ehemals von historischen Persönlichkeiten bewohnten Häusern. Das Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz erfasste 2006 die unglaubliche Zahl von mehr als 100 Millionen Besuchern in mehr als 6000 derartigen Einrichtungen.

Das „Herauspicken der Rosinen“ ist für den durchschnittlichen Museumsbesucher deshalb manchmal keine leichte Aufgabe und erfordert bisweilen etwas Mut und Glück. Ungleich schwieriger ist es, an einer guten Führung teilzunehmen, denn selbst große und bekannte Einrichtungen sind keine Garantie für Qualität. Allzu oft werden Besucher von schlecht organisierten, unverständlichen oder inhaltlich mangelhaften Führungen enttäuscht. Gerade heute, da die digitale Unterhaltungskultur die Freizeit dominiert und öffentliche Kulturetats beständig gekürzt werden, ist das ein schweres Versäumnis.

Um dem entgegenzuwirken etabliert Portal Kunstgeschichte einen Führungs-Check, der durch das einmalige Testen von Museumsführungen mit Hilfe unabhängiger Personen für Transparenz sorgen soll. Ein standardisierter Fragenkatalog dient hierbei dazu, die Ergebnisse vergleichbar zu machen. Die Bewertung an sich wird von studierenden und studierten Kunsthistorikern vorgenommen. Die untersuchten Kriterien sind Inhalt, Umgang, Stil, Unterhaltung. Mit dem ersten Kriterium Inhalt werden die Einführung ins Thema, der strukturelle Aufbau der Führung und die Fachkompetenz des Führers bewertet. Das zweite Kriterium Umgang dient der Bewertung von Interaktion zwischen Führer und Gruppe, d.h. wird z.B. auf Nachfragen eingegangen oder werden von Teilnehmern geäußerte Wünsche beachtet. Mit dem dritten Kriterium Stil wird der Vortragsstil bewertet, d.h. sprachlicher Ausdruck und akustische Verständlichkeit. Mit dem vierten Kriterium Unterhaltung wird bewertet, ob die Inhalte der Führung so vermittelt wurden, dass unsere Testperson aufmerksam war und sich die Inhalte gemerkt hat. Im Anschluss werden alle vier Kriterien in einer Schlussbewertung zusammengezogen. Angestrebt wird damit, Ihnen als Museumsbesucher einen Anhaltspunkt beim Heraussuchen von Führungen zu geben und eventuell den Museen eine öffentlichkeitswirksame Rückmeldung zu geben, um somit, wenn nötig, den Anreiz zur Verbesserung der jeweiligen Führung zu verstärken.

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