Im letzten Jahr konnten die Besucher des Berliner Festivals »Tanz im August« das Werk einer der einflussreichsten Choreografinnen des postmodernen Tanzes neu entdecken: Deborah Hay (*1941). Sechs Neuauflagen bekannter Tanzstücke waren als Re–Interpretationen zu sehen. Darüber hinaus konnten die Besucher das Werk im Rahmen eines Symposiums und anhand von zwei Ausstellungen in der Akademie der Künste kennen lernen und genau untersuchen. Ergänzend ist auch ein Katalog erschienen. Susanne Braun hat ihn gelesen und sich außerdem in mehreren Aufführungen auf Spurensuche begeben. …weiterlesen
Haare sind allgegenwärtiger Bestandteil künstlerischer Personendarstellungen. Insbesondere in der Frühen Neuzeit waren Haardarstellungen daher Gegenstand umfassender kunsttheoretischer Reflexion und Diskussion. Dem künstlerischen Interesse am Haar widmet sich Julia Saviellos Dissertation „Verlockungen. Haare in der Kunst der Frühen Neuzeit“, die Robert Bauernfeind für Sie gelesen hat. …weiterlesen
Der Mensch und seine Kreatur, das innere Tier. Es steht für das Triebhafte, für die Begierde. Es verweist auf das Fremde, das Andere. Seit Menschengedenken liefert das Animalische ein umfangreiches Repertoire an Vergleichen, insbesondere im Zusammenhang mit Schimpfwörtern. Es ist etwas Feindliches und zugleich einem jedem Sein innewohnend. Dieses ambivalente und spannungsreiche Verhältnis lotet »Becoming Animal« aus. Ulrike Schuster hat den Katalog gelesen. …weiterlesen
In der Renaissance war die Erotisierung der Kunst in Wort und Bild allgegenwärtig. Ulrich Pfisterer erschließt in Texten und Bildern grundlegende Zusammenhänge zwischen Kunst und Liebe und neben dem erotisch-sinnlichen Aspekt steht vor allem der von Zeugung und Geburt der Künste im Mittelpunkt. Raiko Oldenettel hat sich das Werk genauer angesehen. …weiterlesen
Das Goethe-Wort vom Ewig-Weiblichen scheint im Werk des Bildhauers Wilhelm Loth eine zentrale Rolle zu spielen. Der breite Überblick über sein plastisches und zeichnerisches Schaffen zeigt jedoch, dass sich an dem Thema eine ganze Welt erschließt. Günter Baumann hat die Ausstellung mit einer Rede eröffnet. …weiterlesen
Selbstoptimierung, Normierung, Selbstkontrolle — dank moderner Technik alles möglich. Eva Kot'átková beschäftigt sich mit diesem Thema, das heute aktueller scheint denn je. Sie erschafft Installationen, die auf den menschlichen Körper abgestimmt sind. Marco Hompes hat sich diese Instrumente einmal angesehen. …weiterlesen
Als Begriff der Unmittelbarkeit nimmt das Fleisch sein westlich-theologisches Erbe hinüber in die Ästhetik, um dort als Grundbegriff affirmiert zu werden, zum Beispiel in der Geschichte der Malerei als Chiffre für Meisterschaft und Lebendigkeit oder in der philosophischen Ästhetik des 20. Jahrhunderts als Instrument der Sinnlichkeit. Das Symposium will diese Entwicklung kritisch beleuchten. …weiterlesen
Buchstäblich um Leben und Tod geht es in »Das Antlitz der Agonie«, nämlich um das Gesicht eines zwischen Leben und Tod schwebenden Menschen. Silke Kurths gewichtige Studie behandelt ein eigentlich kultur- und sittengeschichtliches Thema mit den Methoden der Kunstgeschichte, wenn sie Bilder von Bestrafungen aus der Zeit zwischen dem Ende des 16. und der Mitte des 17. Jahrhunderts sorgfältigen Analysen unterwirft. Vielleicht niemals zuvor wurde mit so gnadenloser Härte und sinnloser Grausamkeit gestraft wie in jener Zeit, und davon legen die Bilder ebenso Zeugnis ab wie von dem Wandel in dem Bild der Person: immer mehr tritt der leidende Mensch hinter dem gepeinigten Scheusal hervor. Stefan Diebitz hat den anregenden Band gelesen. …weiterlesen