Portal Kunstgeschichte wünscht Ihnen, unseren kunstinteressierten Lesern, ein Frohes Neues Jahr!
Wie im alten Jahr können Sie sich 2010 auf ebenso spannende wie abwechslungsreiche Ausstellungen, Veranstaltungen im deutschsprachigen Raum, anregende Buchtipps und schöne neue Dinge in unserem Shop freuen. Natürlich sollen auch weiterhin informative Hinweise in den Rubriken „Studium“, „Forschung“ und „Beruf&Karriere“ nicht zu kurz kommen. Mit einem kleinen Ausblick wollen wir im Folgenden auf kommende, und von uns als sehenswert erachtete, Ausstellungen im Jahr 2010 hinweisen.
„Täuschend echt“ geht es ab dem 13. Februar im Bucerius Kunst Forum in Hamburg zu. Die Ausstellung hat die „Kunst des Trompe-l’œil“ zum Thema und beschäftigt sich mit der Frage, ob und vor allem wie Kunst lügen kann, dabei werden rund 60 Werke von Lucas Cranach, Rembrandt, bis Andy Warhol, Jasper Johns, Duane Hanson, Thomas Demand und Fischli/Weiss gezeigt.
Ebenfalls auf das Erstaunen seiner Besucher ist die Kunst- und Ausstellungshalle Bonn mit ihrer Ausstellung „Byzanz. Pracht und Alltag“ aus, nur verfolgt diese einen gänzlich anderen Ansatz. Anhand herausragender Kunstwerke, archäologischer Funde und neuester Forschungsergebnisse rekonstruiert die Ausstellung, vom 26. Februar bis zum 13. Juni, die byzantinische Lebenswelt und beleuchtet die faszinierende Geschichte und Kunst des Byzantinischen Reiches.
„Das Abenteuer der Wirklichkeit“ zeigt sich für die Kunsthalle Emden nicht in Pracht und Alltag längstvergangener Zeiten oder untergegangener Reiche. Ihre Faszination gilt dem Realismus, Gegenstand der Ausstellung vom 23. Januar bis 24. Mai. Wer nicht genug vom Realismus des 19. Jahrhunderts über die Neue Sachlichkeit, die Pop-Art, den Fotorealismus der 1960er Jahre bis zur realistischen Kunst der Gegenwart bekommen kann, hat die Gelegenheit, sich diese Ausstellung auch später im Jahr, vom 11. Juni bis 5. September 2010, in der Kunsthalle der Hypostiftung München anzuschauen.
Das Vorlagenbuch des berühmten Meißener Porzellanmalers Johann Gregorius Höroldt (1696-1775), der Schulz-Codex, der ein Konvolut von 124 Musterblättern mit über 1.000 Einzelskizzen ist, wird in der Ausstellung „Exotische Welten. Der Schulz-Codex und das frühe Meissener Porzellan“ ab dem 12. März bis 13. Juni im GRASSI Museum in Leipzig gezeigt. Chinoiserien sind das Thema dieses bedeutenden Vorlagenbuches.
Während sich das sächsische Museum kulturgeschichtlich dem Porzellan und dessen regionaler Geschichte nähert, geht die Hamburger Kunsthalle weit in die Gegenwart zurück und lässt sich bewusst mit „Pop Life“ auf die verschiedenen Methoden ein, mit denen sich Künstler seit den 1980er Jahren den Massenmedien zugewandt haben. Die Marke bezieht sich dann nicht wie am Beispiel Meißen auf eine bestimmte Firma, in deren Hintergrund die Künstler treten, sondern es sind, mit Andy Warhol beginnend, die künstlerischen Persönlichkeiten selbst, die sich als Marke etablieren. So werden, vom 12. Februar bis zum 9. Mai, neben den Arbeiten von Warhol auch Werke von Keith Haring, Jeff Koons, Damien Hirst, Richard Prince, Martin Kippenberger, Tracey Emin und Takashi Murakami zu sehen sein.
Eine komplett andere Sichtweise von Kunst und Weltanschauung als dies bei „Pop Life“ der Fall ist, zeigt im Rahmen der Ausstellungsreihe „connect“ die ifa-Galerie in Berlin. Aus der sich erst in den letzten Jahren geöffneten „Kunstszene Vietnams“ werden Werke von elf Künstlerinnen und Künstlern gezeigt. In ihren Arbeiten, die von Installationen, Videoarbeiten, Performances bis hin zur Malerei reichen, setzen sie sich mit gesellschaftlichen und sozialen Phänomenen auseinander. Die Schau ist noch bis zum 5. April zu sehen.
Ob der selbstbewusste Titel „Das schönste Museum der Welt“ des Museums Folkwang Essen gerechtfertigt ist, muss der neugierig gemachte Kunstinteressent vom 20. März bis 25. Juli selbst herausfinden. Anlass zu einem Besuch könnte zum Beispiel die Leihgabe aus dem Busch-Reisinger Museum, Cambridge (USA), an das Museum Folkwang, sein: „Franz Marcs Weidende Pferde IV“ - welche dort in den 1930er Jahren zuerst ausgestellt wurde.
Zu einer „Rückkehr“ kommt es auch im Mannheimer Museum Weltkulturen D5 der Reiss – Engelhorn – Museen, nur spielen hier nicht Pferde die thematisch tragende Rolle, sondern die Götter aus der griechisch-römischen Mythologie selbst finden sich ein. Ein Jahr lang, vom 13. Juni 2010 bis 13. Juni 2011, kann man sich die Götterdarstellungen in Form von rund 170 Marmorskulpturen, Bronzestatuetten, Terrakotten, Vasen, Gebrauchsgegenständen und Schmuck näher anschauen.