Unter den Flüchtlingen, die derzeit Asyl in Deutschland suchen, sind auch zahlreiche Künstler und Designer, die ihre Ausbildung abbrechen mussten. Damit sie diese fortsetzen können, arbeitet die Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig nun an einem akademischen Programm.
Der Senat der Universität möchte es Design- und Kunststudierenden, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, ermöglichen ihr Studium in Leipzig fortzusetzen. Eine Arbeitsgruppe um den Professor für Typografie, Rayan Abdullah, soll hierzu ein entsprechendes Konzept entwickeln sowie Partner und Unterstützer finden. Prof. Abdullah bringt dafür beste Voraussetzungen mit, denn er ist mit nach Deutschland geflüchteten Designern und Künstlern bestens vernetzt.
Aufgrund der derzeit relativ hohen Anzahl an Geflüchteten und der Chancen, die sich aus ihrer Einwanderung ergeben, sieht er gute Chancen für ein solches Konzept: »Angesichts der Situation, dass wir bis zu 1 Million Flüchtlinge aus den Krisengebieten Irak, Syrien und Afghanistan dieses Jahr in Deutschland erwarten, möchte die HGB den geflüchteten Studenten, Absolventen, Dozenten aus den Bereichen Design und Kunst jeglicher Art die Möglichkeit bieten, sich mit uns an der HGB für den kreativen Wirtschaftsmarkt vorzubereiten und zu qualifizieren. Der Vorschlag, eine Design- und Kunsthochschule für Geflüchtete im Rahmen der HGB anzubieten, stieß bis jetzt auf unterschiedlichsten Ebenen auf ein positives Echo, da diese Idee eine sehr gute Integrationsmaßnahme birgt.«, ist er sich sicher.
Für die Hochschule ist das aber kein reiner Dienst an den Flüchtlingen, sie sieht auch Möglichkeiten für sich in der Entwicklung eines solchen Studienprogramms. Damit möchte sie ihr eigenes Profil schärfen und für mehr Transkulturalität und eine weitere Internationalisierung sorgen – beste Voraussetzungen also für ein Projekt zu beiderseitigem Vorteil.