Die Begrifflichtkeit des Postfaktischen ist in aller Munde – sowohl ernsthaft verwendet als auch in der Kritik am Begriff. Das Interdisziplinäre Symposium untersucht die Rolle der Realität und wie diese wahrgenommen wird.
Wie sinnvoll ist die Rede von Realität heute noch? Wenn Fakten in der Politik immer weniger Effekte auf die Meinungsbildung und das Wählerverhalten haben, scheint es an der Zeit, von einer Krise des Realen und der Realität zu sprechen. Krisen der Realität sind schon häufig ausgerufen worden. Doch steckte dahinter das Bedürfnis, sich von der Macht herrschender Realismen zu befreien. Die gegenwärtige Krise aber ist keine ausgerufene, sondern eine vorgefundene. Sie scheint sich also von den vorausgegangenen zu unterscheiden. Worin aber besteht dieser Unterschied genau? Ist unsere Informationsgesellschaft in Zeiten von Post Truth und Augmented Reality keine Realitätsgesellschaft mehr? Mit diesen Fragen möchte sich das interdisziplinäre Symposium „Krisen der Realität“ an der Zeppelin Universität befassen. Renommierte Vertreter aus Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Kultur- und Medienwissenschaften sowie der Philosophie, Kunst und Literatur werden dazu ihre Sicht auf das Thema zur Diskussion stellen.
27. Oktober
18.00 Uhr
Begrüßung: Karen van den Berg
18.20 Uhr
Armin Nassehi: „Die Realität der Realitätskrise“
19.00 Uhr
Eva Illouz: Response auf Armin Nassehi
Diskussion (Moderation: Jan Söffner)
20.00 Uhr
Apéro Riche – Transcultural Kitchen
20.30 Uhr
Sibylle Lewitscharoff: „Das Korsett der Realität“ (Lesungsvortrag)
21.30 Uhr
Get together – Transcultural Kitchen
28. Oktober
09.30 Uhr
Performance
10.00 Uhr
Albrecht Koschorke: „Linksruck der Fakten“
10.45 Uhr
Tania Martini: „Represent! Represent!“
11.30 Uhr Kaffeepause
11.45 Uhr
Laborgespräche zur ersten Vortragsrunde
12.15 Uhr
Paneldiskussion
12.45 Uhr Mittagessen
13.30 Uhr
Christiane Voss: „Geliehene Realitäten“
14.15 Uhr
Armen Avenassian:„Institutioneller Realismus“
15.00 Uhr Kaffeepause
15.15 Uhr
Birger Priddat: „Real = realisieren. Über die Ökonomie“
16.00 Uhr
Laborgespräche zur zweiten Vortragsrunde
16.45 Uhr
Paneldiskussion
17.15 Uhr
Performance
17.30 UhrEnde
Anmeldungen werden erbeten bis zum 08.10.2017 an eva.zepp@zu.de
Mit Dr. Armen Avanessian (Philosoph, Berlin) | Prof. Eva Illouz (Soziologin und Anthropologin, Hebrew University of Jerusalem) | Prof. Dr. Albrecht Koschorke (Literaturwissenschaftler, Universität Konstanz) | Sibylle Lewitscharoff (Schriftstellerin, Berlin) | Tania Martini (Redakteurin der taz, Berlin) | Prof. Dr. Armin Nassehi (Soziologe, LMU München) | Prof. Dr. Birger Priddat (Wirtschaftswissenschaftler und Philosoph, Universität Witten/Herdecke) | Prof. Dr. Christiane Voss (Medienphilosophin, Bauhaus-Universität Weimar)
Veranstalter sind die ZU-Professoren Karen van den Berg und Jan Söffner sowie das artsprogram der Zeppelin Universität. Das Symposium wird gefördert durch die Zeppelin Universitätsgesellschaft ZUG und das Forschungsunterstützungssystem FUSY der Zeppelin Universität