Meldungen zum Kunstgeschehen

Kunst in Wien Januar 2014

Nicht nur die Wiener Galerien starten mit facettenreichen Ausstellungen in das Jahr 2014, sondern auch die Museen der Stadt haben allerhand zu bieten und sorgen für einen interessanten Start ins neue Jahr. Fanny Hauser präsentiert ihren Überblick.

Kunst in Wien
Kunst in Wien

Bereits Anfang Dezember eröffnete das Westlicht seine beeindruckende Ausstellung »Die Welt in Heftformat. National Geographic 1888-1950«. Gezeigt werden frühe Fotografien aus dem Bildarchiv der National Geographic Society, das insgesamt über 11 Millionen Bilder beinhaltet. Anlässlich des 125-jährigen Jubiläums der Zeitschrift präsentiert die Ausstellung eine Auswahl fotografischer Highlights von den Anfangstagen des Magazins bis in die 1950er-Jahre, darunter Fotografien von National Geographic Fotografen wie Ansel Adams, Herbert Ponting, Vittorio Sella oder George Rodger.

Die Eröffnung der René-Burri-Ausstellung in der Ostlicht Galerie hingegen steht noch bevor: Zu seinem 80. Geburtstag widmet das Ostlicht dem Schweizer Fotografen eine eigene Schau, in der vor allem seine Farbfotografien im Zentrum stehen sollen.

Ein weiterer Schweizer Fotograf, dessen Arbeiten noch bis Mitte Februar bewundert werden können ist Michael Comte. Die umfassende Ausstellung im Kunsthaus Wien präsentiert die wesentlichen Etappen aus Comtes Schaffen in mehreren Werk- und Themengruppen.

Ebenfalls fündig werden Freunde der Fotografie noch bis 23. Februar im Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek, wo die schönsten, amüsantesten und berührendsten Kinderfotografien aus den Beständen der Bibliothek präsentiert werden.

Weniger Fotografie, dafür aber umso mehr andere Medien findet man in den Wiener Galerien. Die Galerie Ernst Hilger präsentiert noch bis zum 1. Februar die comicartigen Acrylgemälde des österreichischen Künstlers Andreas Leikauf, dessen Arbeiten sich vor allem durch eine auf maximal drei Farben reduzierte Arbeitsweise und kurze kommentierende Slogans auszeichnen.

Unter dem Ausstellungstitel »singles and doubles« stellt die Charim Galerie in der Dorotheergasse die Arbeiten des steirischen Künstlers Erwin Bohatsch vor. Charakteristisch für Bohatschs Bilder sind sowohl die übereinandergelegten Farbschichten sowie die meist offen gehaltene Bildmitte, durch die die Bildränder zu Grenzen im dialektischen Sinne werden, da sie Bild und Umraum sowohl verbinden als auch voneinander trennen möchten.

Michaela Stock stellt ab 17. Januar die Arbeiten des lettischen Künstlers Viktors Svikis vor. Svikis Werke erinnern an Collagen, in denen sowohl inhaltliche Ebenen zusammengefügt als auch unterschiedliche Techniken miteinander verknüpft werden. Einen besonderen Fokus setzt die Schau allerdings auf das jüngste zeichnerische Werk des Künstlers, in dem vor allem die taktilen und haptischen Fähigkeiten des Papiers zum Tragen kommen. Eine raumgreifende, am Boden platzierte und vom Publikum zu betretene Zeichnung in der Galerie macht dies besonders deutlich und möchte die Grenzen zwischen Betrachter und Kunstwerk endgültig zu Fall bringen.

Emmanuel Layr präsentiert noch bis 25. Januar die Arbeiten des in Wien lebenden Künstlers Andy Boot. Die Skulptureninstallation des gebürtigen Australiers nimmt Bezug auf die Farbe des Universums, welche Wissenschaftler der John Hopkins University als »Cosmic Latte« identifizierten und bezeichneten (das Word „Latte“ nimmt hierbei Bezug auf die Farbe eines Caffè Latte bei Starbucks, den der Wissenschaftler Peter Drum trank, als ihm die Ähnlichkeit zwischen der Farbe des Getränks und jener des Universums auffiel). Boot möchte mit seinen Skulpturen eben dieses »Cosmic Latte« hervorheben und bedient sich hierzu Bildern aus dem Internet, deren Bereiche, die in eben dieser kosmischen Farbe erscheinen, er ausschneidet, vergrößert und in dreidimensionale Skulpturen umwandelt.

Die Galerie Steinek hingegen präsentiert Werke des französischen Künstlers Emmanuel Régent, dessen Arbeiten Lücken erzeugen wollen, die es mit dem Blick zu ergänzen gilt. Dies erzielt Régent durch monochrome, abgeschliffene Bilder auf Leinwand, versilberte oder vergoldete Objekte sowie Papierskulpturen.

Abschließend sei noch auf die aktuelle Gruppenausstellung des mumok hingewiesen, die nur mehr bis 2. Februar zu sehen ist: Die vom New Yorker Kurator Richard Birkett im Dialog mit dem Künstler Sam Lewitt kuratierte Ausstellung »and Materials and Money and Crisis« setzt sich in experimenteller Form mit Kapital als Material auseinander, wie es im Kunstwerk existiert und präsentiert Arbeiten von insgesamt elf KünstlerInnen, darunter Terry Atkinson, Maria Eichhorn, Melanie Gilligan, Gareth James, Pratchaya Phinthong, Sam Lewitt und Emily Wardill.

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