Meldungen zum Kunstgeschehen

Kunst in Wien und Umgebung November/Dezember 2013

Während viele Wiener Galerien noch bis Mitte November die Ausstellungen des Vienna Fair-Begleitprogramms »Curated by« zeigen, bieten andere Galerien und Museen bereits wieder neue Highlights und laden zu sich ein. Fanny Hauser sagt Ihnen, wo es was zu entdecken gibt.

Kunst in Wien
Kunst in Wien

Bis 11. Januar können die Arbeiten des irischen Künstlers Gerard Byrne in der Georg Kargl BOX begutachtet werden. Byrne, dessen künstlerische Tätigkeit primär in Zusammenhang mit Fotografie und Video zu bringen ist, beschäftigt sich allem voran mit der Frage nach der Produktion von Bildern und ihrer Vermittlung. Die aktuelle Ausstellung gibt einen Einblick in seine Recherchearbeit der letzten 10 Jahre, in der Byrne sich vor allem mit dem Mythos um das sagenumwobene Loch Ness-Monster auseinandersetzt. Mit verschiedenen Referenzen wie Fotografien, Texten und Archivmaterialien verwischt Byrne die Grenzen zwischen Dokumentation und Fiktion.

Nur mehr bis 15. November kann die Ausstellung »Silent Work« bei Michaela Stock besucht werden. Davon ausgehend, dass die Pflicht der Kunst darin liegt, das soziale Bewusstsein wachzurütteln und einen Wandel in der Gesellschaft herbeizuführen, möchte die Schau jene Pole, die die Aufmerksamkeit des Betrachters belasten, schwächen. Dazu befähigt sind sechs zeitgenössische, kroatische Künstler: Igor Eškinja, Aleksandar Garbin, Antun Maračić, Silvo Šarić, Predrag Todorović und Goran Trbuljak.

Eine unkonventionelle Ausstellung, in der nicht die gezeigten Werke, sondern deren »Rahmen und Sockel« im Zentrum stehen, bietet momentan das weiße Haus im 4. Bezirk. Sowohl KünstlerInnen als auch KuratorInnen müssen sich zwangsläufig immer wieder mit der Bedeutung von Rahmen und Sockeln auseinandersetzen. Die aktuelle Schau widmet sich daher eben diesen Objekten selbst und präsentiert Werke, die sich ebenfalls mit den Instrumenten dieser inszenierten Kunsterhöhung befassen und diese transformieren. Zu sehen sind u.a. Arbeiten von Eva Beierheimer, Aldo Giannotti, Markus Hofer, Franz Riedl und Philipp Schweiger.

Die Galerie Hummel präsentiert momentan ihre aktuelle Herbstausstellung »Gefühlsspeicher«. Die Ausstellung möchte Kunstwerke präsentieren, bei denen das im Kunstwerk erhaltene Gefühl – sei es im abstrakten oder im naturalistischen Bereich – priorisiert dem Betrachter zur Wahrnehmung angeboten wird. Gezeigt werden u.a. Werke von Günter Brus, Man Ray und Franz West.

Freunde der Fotografie werden im November vor allem in der Ostlicht Galerie fündig. Die aktuelle Schau zeigt Arbeiten der österreichischen Künstlerin Anja Manfredi und widmet ihr nun eine umfassende Werkschau mit rund 60 Arbeiten. Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden neuere und neueste Arbeiten der Künstlerin, die mit ausgewählten Stücken ihres bislang unveröffentlichten Frühwerks oder des bekannten Archivs der Bewegungen (2005-2007) konfrontiert werden. Charakteristisch für Manfredis Arbeitsweise ist das Prinzip der Collage, wodurch Verdichtungen erzeugt und Assoziationen geweckt werden sollen.

Ungefähr zeitgleich mit der diesjährigen VIENNA FAIR eröffnete die Albertina ihre neueste Ausstellung »Dreaming Russia. Works from the Gazprombank Collection«. Bis 1. Dezember gewährt die Albertina einen seltenen Einblick in die Arbeiten junger, russischer GegenwartskünstlerInnen, wobei der Fokus hier vor allem auf der Konzeptkunst Russlands liegt.

Wer die Umgebung Wiens gerne einmal näher erkunden möchte, dem sei ein Ausflug in die Sammlung Essl empfohlen. Mit »LIKE IT!« präsentiert das Museum die erste ausschließlich von Mitgliedern eines sozialen Netzwerks erstellte und kuratierte Museumsausstellung. Gezeigt werden die 30 Werke bzw. Werkserien, welche die meisten „Likes“ erhalten haben, so u.a. Markus Bacher, James Connelly, Patricia Jagicza und Clemens Wolf.

Die Ausstellung »Sehnsucht Ich« hingegen, behandelt anhand von zeitgenössischen Kunstwerken aus der Sammlung Essl die vielfältigen Strategien, über künstlerische Ausdrucksmittel das menschliche Sein und sich Selbst zu begreifen oder auch in Frage zu stellen. Ein Ausstellungshighlight sind die großformatigen Gobelins des amerikanischen Fotorealisten Chuck Close, die erstmals in der Öffentlichkeit gezeigt werden.

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