Kunsthistoriker finden vielfältige Arbeitsmöglichkeiten in Medienberufen. Presse, Zeitschriften, Funk und Fernsehen sowie die Neuen Medien erfordern spezielle Fähigkeiten. Kunsthistoriker arbeiten besonders im Bereich Kultur. Das Spektrum reicht von der Mitarbeit für das Feuilleton von Zeitungen, Berichten über Ereignisse in der Kunstwelt und Ausstellungseröffnungen, Rezensionen von Büchern, Auktionen, Beratung historischer Serien und Hörfunkprogramme bis hin zum Auftritt von Museen im Internet. Ganz aktuell entwickelt sich die Computerspielbranche als ein neuer potentieller Arbeitgeber für Kunsthistoriker.
Ebenso vielfältig wie der Sektor Medien selbst ist, sind auch die besonderen Fähigkeiten, die die Arbeit verlangt. Kurze, prägnante, allgemein verständliche Texte müssen geschrieben werden, die fernab wissenschaftlicher Terminologie dennoch kompetent Informationen geben. Im Gegensatz zu den Universitäten geht es bei der Arbeit in Presse, Funk und Fernsehen darum, eine Geschichte zu erzählen, die von den Lesern, Hörern oder Zuschauern als wichtige Information wahrgenommen werden soll. Diese Vermittlung benötigt ein besonderes Arrangement des Materials, einen speziellen Schreibstil und die Pointierung wichtiger Aussagen. Über die Relevanz von Informationen ist ebenso zu entscheiden wie über den Gehalt von Meldungen. Aus aktuellen Anlässen (Geburts- oder Todestagen, Jubiläen usw.) finden Sendungen und Programme statt, die meist unter hohem Zeitdruck entstehen. Recherchen sind notwendig, Interviews müssen geführt, Bildmaterial ausgewählt, wichtige Kontakte geknüpft sowie Texte und Skripte erstellt werden. Zudem ist es notwendig, Sende- oder Drucktermine einzuhalten. Koordinierungs- und Organisationsaufgaben besitzen aus diesem Grund einen hohen Stellenwert. Es will gelernt sein, unter hohem zeitlichen Druck dennoch konzentriert arbeiten zu können!
Dehalb ist es wichtig, frühzeitig zu versuchen, einen der begehrten Praktikumsplätze zu bekommen. Auch Kultur- und Medienwissenschaftler, Journalismus-Studenten, Germanisten usw. versuchen, in Medienberufen Arbeit zu bekommen. Das Magisterstudium ermöglicht, Kunstgeschichte durch die eben genannten Fächer zu ergänzen und damit geeignete Fächerkombinationen wählen zu können, die wichtig für den beruflichen Alltag sind. Bei Bachelor- und Masterstudiengängen sollte auf entsprechende inhaltliche Schwerpunkte sowie auf das Angebot an fachübergreifenden Kursen geachtet werden.
Das Praktikum ist meistens unbezahlt, ermöglicht aber Einblicke in die spätere Tätigkeit. Routine ist wichtig, um effektiv zu arbeiten. Das Praktikum ist die Möglichkeit, diese zu erwerben.
Hohe fachliche Qualifikation ist in den Medien nicht vorrangig. Wichtiger sind die Fähigkeiten, sich selbständig und schnell in ein Thema einzuarbeiten, wichtige Informationen zu filtern und diese praktisch umsetzen zu können. In den Medien arbeiten Leute, die wissen, wo man Informationen zu entlegenen Themen bekommt, wie man diese "zum Leben" erweckt und die meist über ein weit gespanntes Netz an Informanten verfügen. Teamfähigkeit, offene Ohren, Kontaktfreudigkeit sind neben Fremdsprachenkenntnissen ganz wichtig.