Ausstellungsbesprechungen

Landschaft: Abenteuer Barbizon – Landschaft, Malerei und Fotografie von Corot bis Monet

Den diesjährigen Auftakt zu den Sonderausstellungen im Von der Heydt-Museum bildet eine Schau von rund 250 Werken, die sich mit der Zeit des Um- oder Aufbruchs zu Beginn des 19. Jahrhunderts auseinandersetzt.

Angeregt durch Bilder der englischen Künstler John Constable, Parkes Bonington und William Turner, begründete damals eine Gruppe von Landschaftsmalern rund um Camille Corot die erste Künstlerkolonie in Barbizon. In dem Dorf, 80 Kilometer südöstlich von Paris, entwickelten die Künstler, Maler, Fotografen und Literaten ein neues Bewusstsein von Landschaft, durch Abwendung vom Großstadtleben und der Industrialisierung sowie Hinwendung zum ländlichen Idyll und seiner Schönheit.

Den Bewusstseinswandel brachten sie mit neuen Methoden und Bildfindungen zum Ausdruck. Zu ihnen zählt zum einen die Fotografie und zum anderen die »Paysage intime«. Als ein bedeutsames Element dieses Genres gilt die Befreiung der Landschaftsmalerei vom Anekdotischen und Mythologischen. Eine wesentliche Neuerung dabei war, dass die Künstler sowohl Skizzen als auch Gemälde in der Natur anfertigten. Vor allem Charles-François Daubigny führte sogar großformatige Bilder im Freien aus.

Eine weitere Neugestaltung drückt sich in der Darstellung der Landschaft als zentralem Bildgegenstand aus, sodass Formationen wie Felsblöcke oder Wiesenstücke Malern und Fotografen gleichermaßen als Sujet dienten. Schließlich gewinnt auch die Schilderung der Lichtsituation an Bedeutung, wodurch die Künstler von Barbizon zu direkten Vorläufern der Impressionisten wurden.

Die Ausstellung »Abenteuer Barbizon« verbindet die Medien der Malerei und der Fotografie und ermöglicht so eine neue Sicht auf die Meisterwerke der »Vor-Impressionisten«. Indem sie dabei Entwicklungszusammenhänge immer erfolgreich vermittelt, thematisiert die Sonderausstellung rund 400 Jahre der neuzeitlichen Landschaftsmalerei und ist zugleich eine multimediale Darstellung ihrer Geschichte.

Zur Schau ist ein sorgfältig edierter Katalog mit Texten von Antje Birthälmer, Thomas Maier, Bernd Müllerschön und Ulrich Pohlmann als auch ein Begleitfilm erschienen.
 

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Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 11 – 18 Uhr
Donnerstag 11 – 20 Uhr
Montag geschlossen

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