Die Räume der Galerie der Alten Meister sind in die drei Nationen der verschiedenen Künstler eingeteilt und durch farbige Wände gekennzeichnet. Es geht um die Niederlande, Frankreich und Italien (Italien hat z.B. die Farbe rot: in den Räumen mit roten Wänden hängen ausschließlich Gemälde von italienischen Künstlern); die Gemälde der deutschen Künstler (z.B. Dürer) befinden sich in einem Nebenraum.
Nach dem Bezahlen der Eintrittskarten für Galerie und Rundgang im Keller des Gebäudes – dort gibt es auch eine Garderobe für 0,50 € und einen kleinen Museumsshop – wurden wir von zwei freundlichen Mitarbeiterinnen in Empfang genommen. Diese führten uns zunächst in den zentralen Ausstellungsraum der Galerie, der schon mit einigen pompösen Gemälden und Statuen aufwarten konnte. Dort trafen sich nun alle Rundgangsteilnehmer, die zwischen einer Sonderführung oder dem normalen Rundgang durch die Galerie der Alten Meister wählen konnten. Wir entschieden uns für die klassische Variante:
Der Rundgang begann für uns mit der Entstehungsgeschichte der Galerie und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Auch wurde Dresden um die Zeit von 1700 anhand eines Panoramagemäldes behandelt. Folgend wurden wir durch die Räume der Galerie geführt, in denen vereinzelt wichtige Gemälde besprochen wurden. Pro Raum ein bis maximal zwei Gemälde.
Die Kriterien einer Bildbesprechung wie zeichnerische Qualität, Hintergrund zum Künstler, Hintergrund zur Zeit und Hintergrund zur Intention des Künstlers wurden ausführlich erklärt. Auf genügend Abstand zu den Bildern sollte man ständig achten, denn auch wir wurden beim Betrachten von einem Wachmann zurechtgewiesen, uns nicht zu weit vorzubeugen.

Das obere Stockwerk, mit vielen italienischen Meisterwerken, und der Raum mit Gemälden der deutschen Künstler waren für uns im Rundgang nicht enthalten.
 

Kriterienkatalog:

Redestil/ Vortragsweise:
in unserem Fall eine Gruppenführerin:

• leichter Dialekt aber korrekte Aussprache, auch von Fremd- oder Fachwörtern
• Vortragsweise wirkte auswendig gelernt, keine Spontaneität im Erzählstil
• technisch korrekt aber emotionslos

Wissensvermittlung:

• sehr umfangreiche Wissensvermittlung, jedoch zu speziell zu einzelnen Bildern
• am Anfang des Rundgangs sehr viel Zeit für Entstehung/ Entwicklung aufgewendet

Unterhaltung:

• je nach Erwartung des Besuchers wird man durch Kompetenz gut gebildet oder durch Fachjargon gelangweilt.

Dauer:

• aufgrund der übermittelten Informationsmenge trotz des ständigen Redeflusses des Gruppenführers ist ca. eine Stunde Dauer nur ausreichend, um gerade einen Bruchteil der Galerie zu erleben
• länger sollte der Rundgang aber nicht gehen, stattdessen sollte eher auf Informationen verzichtet werden

Kompetenz (waren Nachfragen möglich?):

• große Kompetenz der Mitarbeiter
• Nachfragen theoretisch möglich, aber es gab keinen Anreiz dazu wegen des tonbandartigen Erzählstils

Zielgruppe:

• jeder jeden Alters, der sich für Kunst interessiert und eine Stunde Konzentration aufbringen kann

Ist es interessant?:

• Interesse wird geweckt durch die gute Gliederung der Führung, die sich an der Raumeinteilung in Farben orientiert: ständiger Überblick über den Verlauf der Führung

Fazit:

Contra:
Die Galerie wartet mit einem beeindruckenden Ensemble an wertvollen und berühmten Bildern auf, sodass sich ein Besuch immer lohnt. Jedoch hilft der Rundgang nicht sie zu erleben, dies muss man anschließend auf eigene Faust tun.

Pro:
Für Kunstlaien ist der Rundgang durchaus sinnvoll, da er den Zugang zum Verstehen der ausgestellten Werke ermöglicht bzw. erleichtert.

Tipp: Persönlich hätten wir uns mehr Bilder aber weniger Details gewünscht.
 

Weitere Informationen

Öffnungszeiten:
Galerie + Rüstkammer: 10 bis 18 Uhr, montags geschlossen
Rundgang durch Galerie: Fr, Sa, So jeweils 16 Uhr
Eintrittspreise:
Die Preise variieren je nach gerade stattfindender Sonderausstellung und sind auf der Internetseite der Staatlichen Kunstsammlungen einzusehen.
Wir zahlten 10 € für die Galerie der Alten Meister inklusive der Rüstkammer, der Rundgang durch die Galerie kostet 2 € extra.