Tagungen

Symposium: Der Körper der Fotografie, am 17. und 18. November 2017 in Essen

Welche Bedeutung hat eine »Originalaufnahme« in einer digitalisierten, vernetzten Welt noch? Was ist das Wesen der Fotografie an sich? Gab es das »Original« je? Diesen und anderen Fragen widmet sich das Symposium.

Das Symposium von Wüstenrot Stiftung und Museum Folkwang widmet sich Fragen zum Konzept des fotografischen Originals. In einer vernetzten Welt, in der traditionelle Zeit-Raum-Kanäle durch unaufhörliche Kommunikation geradezu überhitzen, kann es die Fotografie sein, die als vorsprachliches, visuelles Instrument fungieren mag. Mehr noch: Als interkulturelles Vehikel von Inhalten. In diesem Sinne ist Fotografie ein Medium im Übergang, nicht nur indem technologische Produktionsmittel seine Möglichkeiten erweitern, sondern auch, weil das Medium zeitgenössischen Entwicklungen innewohnt in der Art, wie wir die Welt sehen.

Im Gegensatz zum erklärten »flüchtigen« Körper der Fotografie wurde der Status des Mediums als originales Kunstwerk im Bereich der Museen und des Kunstmarkts verankert. Doch wie entwickelt sich dieses Konzept des Originals in einem Kontext, in dem Fotografie mehr als etwas verstanden werden muss, das aus dynamisch verbundenen Rhizomen besteht – entgegen statischen Hierarchien?

Die Frage, wie wir also mit dem Konzept des fotografischen Originals heute umgehen, könnte den Ausgangspunkt dafür liefern zu verstehen, wie die Veränderung des Wesens der Fotografie ihren Status als Original berührt. Es geht um den Umgang mit Fotografie in Museen, Institutionen, in der Produktion, Konservierung, Restaurierung, Kunstgeschichte und im Kunstmarkt; wie werden die Grenzen des Originals ausgelotet, neue Herausforderungen geschildert, wie kann es letztlich auch die Erwartungen von Künstlern, Kunsthistorikern und Händlern erfüllen?

In dem Versuch, einen möglichst breiten Überblick auf die Fragestellung zu liefern, werden Experten aus den verschiedenen Bereichen darüber sprechen, was das Konzept des Originals in ihrem jeweiligen Umfeld für Herausforderungen bereithält, wie sich seine Definition verschoben hat, und ob sogar seine Legitimität in Frage steht.

- English Version -

In an interconnected world, in which the traditional channels of time and space have become overheated by constant communication, photography can be seen as a fundamental visual tool functioning as a pre-linguistic, and to some extent, intercultural vehicle for content. In this sense, photography is a medium in transition, not only because new technological means of production are extending its possibilities but also because the medium is intrinsic to contemporary developments in the way we see the world around us.

In contrast to the proclaimed liquidity of the body of photography, the medium’s status as an original work of art has been secured in museums and on the art market. But how does this concept of the original evolve in a context in which photography is to be seen beyond its existence as a network of dynamically connected rhizomes – i.e. in opposition to static hierarchies?

The question of how we actually deal with the concept of the original photograph today, be it in museums, institutions, in production, conservation, and restoration, in art history, and on the art market, might give us a starting point for understanding how the changing nature of photography is affecting its status as an original. It’s about probing its limits and sketching out the challenges it brings, finding out how it can meet the expectations of artists, art historians, and art dealers.

In an attempt to give the broadest possible perspective on this question, the symposium will give the floor to people from very different backgrounds, who will discuss what challenges the concept of the original brings to their field, how its definition might have shifted, and whether its legitimacy may even be at stake.

Programm

Freitag, 17. November 2017

16:15 Apéro

17:00
Begrüßung: Isabel Hufschmidt und Stefanie Unternährer

17:15
Keynote discussion mit Peter Miller, Adrian Sauer, Florian Ebner

19:00
Verleihung Dokumentarfotografie Förderpreise 12
Es sprechen: Tobia Bezzola (Direktor Museum Folkwang), René Hartmann (Wüstenrot Stiftung), Florian Ebner (Centre Pompidou, Paris)

19:30
Eröffnung der Ausstellung – »The Voids« Dokumentarfotografie Förderpreise 11

Samstag, 18. November 2017

10:15
Registrierung

11:00
Begrüßung: Isabel Hufschmidt und Stefanie Unternährer

Panel 1
Moderation: Stefanie Unternährer

11:30
Martin Jürgens, »Physisch, greifbar, dinghaft: Über die Materie der Fotografie«

12:00 Bettina Lockemann, »NOW and AGAIN. Fotografische Vor- und Nachbilder«

Mittagspause

Panel 2
Moderation: Isabel Hufschmidt

13:30
Thomas Zander, »Zur Originalität von Fotografien im Kunsthandel«

14:00
Josh Tonsfeldt, »Image Sequence«

14:30
Roundtable
Moderation: Florian Ebner
mit den SprecherInnen sowie Peter Miller und Adrian Sauer (in engl. Sprache / in English)

15:45 Apéro

Ort:
Museum Folkwang, Karl Ernst Osthaus-Saal, Museumsplatz 1, D-45128 Essen

Freier Eintritt / admission free

Sprache: deutsch / englisch | conference language: German / English

Anmeldung bis 15. November 2017 unter: symposium@museum-folkwang.essen.de

Link zur Veranstaltung: https://www.museum-folkwang.de/de/ueber-uns/forschung/konferenzen/konferenzen.html

SprecherInnen
Peter Miller, Künstler, Köln
Adrian Sauer, Künstler, Leipzig
Bettina Lockemann, Künstlerin und Kunstwissenschaftlerin, Köln
Martin Jürgens, Fotorestaurator, Rijksmuseum Amsterdam
Josh Tonsfeldt, Künstler, New York
Thomas Zander, Galerist, Köln

Kontakt
Isabel Hufschmidt: isabel.hufschmidt@museum-folkwang.essen.de
Stefanie Unternährer: stefanie.unternährer@museum-folkwang.essen.de
René Hartmann : rene.hartmann@wuestenrot-stiftung.de

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