Das Thema Russland ist derzeit vor allem von politischen Debatten dominiert, doch das Land hat auch in Sachen Kunst einiges zu bieten und das ist oft kritisch, engagiert und kontrovers! Das Forum »Russland vs. Russland. Kulturkonflikte« widmet sich ganz den Strategien und Chancen, Widersprüchen und Einflüssen dieser kritischen Kunst.
Zentrales Thema des Forums „Russland versus Russland. Kulturkonflikte“ sind die Wechselwirkungen der zeitgenössischen Kunst in Russland mit urbanen, sozialen und politischen Kontexten und die dabei entstehenden Widersprüche. In einer Reihe von öffentlichen Diskussionen und einer multimedialen Exposition wird die dichotomische Gegenüberstellung von „konservativen“ und „progressiven“ Teilen der russischen Gesellschaft und Kultur kritisch hinterfragt, um ein differenziertes Bild der vielfältigen aktuellen Interaktionen zwischen öffentlicher und kritischer Kunst, Politik und Gesellschaft zu entwerfen.
Das Forum ist in erster Linie der Wechselwirkung von politischer, aktivistischer Kunst und urbanen Interventionen mit dem öffentlichen Raum und dem sozial-politischen Kontext im heutigen Russland gewidmet und vor allem der Rolle ethischer, ästhetischer und politischer Kontroversen. Unter dem sozial-politischen Kontext verstehen wir Produktionsbedingungen von kulturellen Erzeugnissen und Bedeutungen, vorgegeben durch den Zustand der Gesellschaft, ihre kulturellen Werte, institutionelle, politische und ökonomische Eigenschaften.
Hauptziel des Projekts ist es, zur Diskussion über die Entwicklung einer unabhängigen kritischen Kultur in Russland beizutragen und eine Plattform für den Dialog über ihre aktuellen Probleme und künftige Strategien zu entwickeln. Wir möchten verstehen und diskutieren, welche kritischen Kunstformen in den letzten Jahren Verbreitung fanden, welche Rolle dabei die sozialen Prozesse in Russland spielten, und was sich währenddessen in der Interaktion des Künstlers mit der Gesellschaft und dem Staat verändert hat. Auch die Frage nach der Rolle und Funktion einer kritischen künstlerischen Aussage für die Gesellschaft, ihre Verortung und Bedeutung in den aktuellen sozial-politischen Prozessen in Russland wird im Forum behandelt.
Um ein möglichst breites und spannendes Spektrum an Positionen im Rahmen dieser Problematik zu repräsentieren, werden etwa 20 Referenten aus Russland, Deutschland und anderen Ländern am Forum teilnehmen. Damit werden nicht nur einige der Hauptakteure von öffentlichen Kulturprozessen im heutigen Russland eingeladen, sondern auch europäische Experten, die diese Prozesse von außen betrachten und analysieren können. Zur Vorbereitung eines fruchtbaren Dialogs „Russland versus Russland“ laden wir alle Teilnehmer bereits im Vorfeld zum Gespräch über Diskussionsthemen und -Fragen ein und rufen sie auf, eigene Vorschläge zu machen.
Mit dabei sind: