»Durchdacht, offen und flexibel«, so sieht der engagierte Galerist Dirk Supper sein Konzept. Auf der Homepage verrät er, worauf es ihm besonders ankommt: Die Kunst, die er präferiert und für die er sich einsetzt, sollte die Möglichkeiten der Bildfindung in all ihren Aspekten ausschöpfen, gleichzeitig aber den Zustand der Gesellschaft thematisieren. Anna Andris und Helena Parchomenko haben sich darüber Gedanken gemacht.
Als Quereinsteiger eröffnete Dirk Supper seine Galerie zunächst in Pforzheim, seiner Heimatstadt. Schnell zeigte sich allerdings, dass Pforzheim zwar Zentrum der deutschen Schmuck- und Uhrenindustrie, jedoch keineswegs optimaler Standort für eine Galerie ist. So folgte 2006 der Umzug in die Fächerstadt Karlsruhe, die eine sehr attraktive und doch überschaubare Plattform für Galerien darstellt.
Suppers „White Cube“ verfügt über eine Ausstellungsfläche von etwa 100 Quadratmetern. In drei bestens beleuchteten Räumen werden im Jahr bis zu sieben Ausstellungen präsentiert; fünf Einzelausstellungen, eine Gruppenausstellung der Galeriekünstler und eine Gruppenausstellung mit Werken von Studenten der Staatlichen Akademie der Bildenden Künstler Karlsruhe. Jede Einzelausstellung wird durch einen Katalog begleitet.
Die Galerie vertritt internationale, junge oder zeitgenössische Kunst, wobei junge Künstler zumeist zusammen mit renommierten ausgestellt werden. Die parallele Präsentation noch unbekannter und auf dem Kunstmarkt bereits positionierter Künstler, trägt deutlich zur Förderung der jungen Kollegen bei.
Für die Auswahl seiner Schützlinge hat Dirk Supper vor allem ein Kriterium: das Werk muss ihn ansprechen – Supper selbst spricht von »berühren«.
Auf die Förderung junger Talente legt er besonderen Wert. Ihren persönlichen Stil, ihre Eigenständigkeit müssen sie schon entwickelt, sich gefunden haben. Ein Paradebeispiel dafür ist die 1981 geborene Katharina Meister. Sie wurde mit ihrem Werk bereits während ihres Studiums an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe in die Galerie aufgenommen und ihr wurde 2008 eine One-Artist Show bei der art Karlsruhe gewidmet. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch eine gedämpfte Farbigkeit aus. Leichte Scherenschnitte aus schwarzem Papier werden mit alten rahmenartigen Holzfundstücken kombiniert, manchmal wird das Holz bemalt. Sie initiiert ein Spiel mit der Wahrnehmung, dem Blick des Betrachters, der durch ihre Bilder hin und her und hindurch wandert und zurück auf die schwebende Darstellung, den Scherenschnitt findet. Neben großformatigen Werken baut Katharina Meister auch kleinere bühnenbildartige Objekte. Zeit, Vergänglichkeit, Unsichtbares und das Offensichtliche gehören zu den Inhalten ihrer Arbeit.
Wesentliche Bedeutung misst Supper den handwerklichen Aspekten der künstlerischen Arbeit bei. Deutlich wird dies bei den Fadenbildern von Monika Thiele oder den filigran ausgearbeiteten Scherenschnitten, die Katharina Meister in ihre Arbeiten integriert.
Auftritte auf internationalen Messen wie der Art Helsinki und Korea International Art Fair, gehören zu den wichtigsten Terminen des Galeristen. Bei beiden Messe-Standorten handelt es sich um junge, wachsende und kapitalstarke Kunstmärkte, auf denen Supper erfolgreich nach Möglichkeiten gesucht hat, den Umsatz der Galerie zu steigern und gleichzeitig den Künstlern zu internationaler Bekanntheit zu verhelfen. Wirtschaftlichkeit nützt gleichermaßen dem Galeristen und dem Künstler.