Der Magdeburger Dom ist der bedeutendste Sakralbau im Bundesland Sachsen-Anhalt und die größte im ausgehenden Mittelalter vollendete Kirche in Deutschland. Die Themen des Kolloquiums umfassen historische, theologische, bau- und kunstgeschichtliche ebenso wie archäologische und denkmalpflegerische Fragestellungen.
Der Magdeburger Dom, der von Kaiser Otto dem Großen begründet worden war, wurde 1207 nach einem Brand durch einen vollständigen Neubau ersetzt. Die feierliche Schlussweihe erfolgte 1363, die zweitürmige Westfassade fand um 1520 ihre Vollendung. In dieser nahezu dreihundertjährigen Bauzeit wurde stets der kaiserliche Anspruch des Ursprungsbaus zum Maßstab genommen. Seither überstand die erzbischöfliche Kathedrale die verheerenden Zerstörungen Magdeburgs im Dreißigjährigen Krieg und im 2. Weltkrieg. Bis heute prägt sie eindrucksvoll die Silhouette der Stadt. Anlässlich des 800- jährigen Jubiläums der Grundsteinlegung 1209, wird die Architektur, Skulptur und Ausstattung des Magdeburger Domes vom 13. Jahrhundert bis in die Frühe Neuzeit im europäischen Kontext verortet und ihre Stellung in der Tagung diskutiert.
Donnerstag, 01. Oktober 2009
9.00 Uhr
Tagungseröffnung & Grußworte
Oberbürgermeister der Stadt Magdeburg, Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt, Bischof der Katholischen Kirche des Bistums Madgeburg, Bischof der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen
9.45 Uhr
Christian Forster (Halle): Was vom „Hamann“ übrig blieb
10.45 Uhr Pause
Themenkomplex I: Archäologie & Denkmalpflege am Magdeburger Dom
Moderation: Hans-Georg Stephan & Ulrike Wendland
11.15 Uhr
Rainer Kuhn (Magdeburg): Die sakrale Bebauung vor 1209 auf dem Magdeburger Domhügel
11.45 Uhr Diskussion
12.15 Uhr Pause
13.40 Uhr
Bernd Nicolai (Bern): Das ottonische Trier und der Magdeburger Domkomplex
Petr Sommer (Praha): St. Veits Kirche und Frauenstift St. Georg auf der Prager Burg zu Beginn des tschechischen Staates und Christentums
Jens Reiche (Göttingen): Die Stellung der Magdeburger Domkrypta in ottonisch-salischer Zeit
Rainer Kuhn (Magdeburg): Zum Stand der Erforschung der Grablege von Königin Editha
15.00 Uhr Diskussion
16.00 Uhr Pause
16.30 Uhr
Rita Mohr de Pérez (Luckenwalde): Die Anfänge der preußischen Denkmalpflege und der Domreparaturbau in Magdeburg, 1826-35
Thomas Coomans (Bruxelles): Denkmalpflegekonzepte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Frankreich
17.20 Uhr Diskussion
19.00 Uhr
Festvortrag im Dom
Gerd Althoff (Münster): Der Magdeburger Dom als Zentralort der Begegnung von Religion und Politik im Mittelalter
Freitag, 2. Oktober 2009
Themenkomplex II: Zum Neubau des Magdeburger Doms
Moderation: Adriano Peroni & Wolfgang Schenkluhn
9.00 Uhr
Wolfgang Huschner (Leipzig): Zwischen Staufern, Welfen und Päpsten. Albrecht II. von Magdeburg (1205–1232)
Heiko Brandl (Halle): Zur Baugeschichte des Magdeburger Doms im 13. Jahrhundert
9.50 Uhr Pause
10.20 Uhr
Dany Sandron (Paris): Charakteristik und Ausstrahlung der Architektur Nordfrankreichs um 1200
Bruno Klein (Dresden): Komposition, Ensemble oder Konglomerat? – Fragen zur Form des Magdeburger Domchores
11.00 Uhr Diskussion
12.00 Uhr Pause
13.30 Uhr
Lex Bosman (Amsterdam): Bedeutung der Tradition. Über die Spolien im Chorbereich des Magdeburger Domes
Heiner Lück (Halle): Der Magdeburger Dom als Rechtsort
Jacqueline E. Jung (New Haven): Die Magdeburger Klugen und Törichten Jungfrauen im europäischen Kontext
14.30 Uhr Diskussion
15.30 Uhr Pause
Themenkomplex III: Der Magdeburger Dom im 14. Jahrhundert: Architektur
Moderation: Bruno Klein
16.00 Uhr
Norbert Nussbaum (Köln): Vom Umgang mit Systemen – Skizzen zur Architektur des 14. Jahrhunderts.
Marc Steinmann (Köln): Die Rezeption französischer und rheinischer Kathedralfassaden in Magdeburg
Leonhard Helten (Halle): Die Magdeburger Fassadenlösungen im regionalen Kontext
Jaros Jarzewicz (Poznan): Von Osten gesehen. Der Neubau des Magdeburger Domes als Quelle und Vermittler von Formen und Ideen für die gotische Baukunst in Polen
17.30 Uhr Diskussion
20.00 Uhr Empfang im Rathaus
Samstag, 03. Oktober 2009
Themenkomplex IV: Der Magdeburger Dom im 14. Jahrhundert: Skulptur
Moderation: Bernd Nicolai
9.00 Uhr
Robert Suckale (Berlin): Inszenierung von Skulptur unter besonderer Berücksichtigung der Magdeburger Befunde
Jijí Fajt (Berlin): Nürnberg – Magdeburg – Erfurt. Zum Itinerar wandernder Bildhauer im mittleren 14.Jahrhundert
Katrin Steller (Halle): Der gotische Skulpturenfund vom Gouvernementsberg in Magdeburg
10.10 Uhr Diskussion
10.40 Uhr Pause
Themenkomplex V: Reliquien, Liturgie und Memoria am Magdeburger Dom
Moderation: Lex Bosman
11.20 Uhr
Sible de Blaauw (Nijmegen): Memoria am Kaisergrab Ottos I. im europäischen Kontext
Hans Reinhard Seeliger (Tübingen): Der Reichsheilige Mauritius und seine Verehrung im Magdeburg des Hochmittelalters
12.10 Uhr Diskussion
12.30 Uhr Pause
14.00 Uhr
Andreas Waschbüsch (Halle): „beatae memoriae predecessoris“ Amtsgenealogie und Stiftergedenken in den Putzritzzeichnungen des Magdeburger Domkreuzgangs
Hartmut Kühne (Berlin): Ablass, Reliquien und Medien. Die Wallfahrt zur Magdeburger Domkirche im späten Mittelalter
14.40 Uhr Diskussion
15.00 Uhr Pause
Themenkomplex VI: Der Magdeburger Dom in der Frühen Neuzeit
Moderation: Andreas Ranft
15.30 Uhr
Joachim Säckl (Naumburg): Das Erzstift Magdeburg – Wandlungen und Ausgang des \\"Teufels stiffte\\" (Martin Luther) unter seinen protestantischen Landesherren bis um 1720
Markus Leo Mock (Potsdam): Strahlen wie die Sonne, heller als der Mond. Zur politischen Ikonographie der Grablege Erzbischofs Ernsts von Magdeburg
Markus Hörsch (Leipzig): Fragen der Rezeption Tilmann Riemenschneiders, insbesondere in Mitteldeutschland
Susanne Wegmann (Halle): Getragen von Paulus. Das Bildprogramm der Kanzel im Dom zu Magdeburg
17.00 Uhr Diskussion
18.00 Uhr Abschließende Worte der Veranstalter
Sonntag, 04. Oktober 2009
Tagesexkursionen
Halberstadt und Magdeburg
Merseburg und Naumburg
Anmeldung/Tagungsgebühr
Eine verbindliche Anmeldung senden Sie bitteschriftlich per Fax oder per Post bis zum 25.09.2009 an das Organisationsbüro. Die Teilnahmegebühr für die gesamte Tagung beträgt 20 € (erm. 10 €). Der Unkostenbeitrag für die Exkursion nach Halberstadt beträgt 13 €/10 €, für die Exkursion nach Magdeburg und Naumburg 15 €/10 €. Mitglieder des Europäischen Romanik Zentrums können die Tagung und die Exkursionen mit Anmeldung kostenfrei besuchen. Bei einer Anmeldung vor Ort ist eine zusätzliche Gebühr von 2 € zu entrichten und ggf. damit zu rechnen, dass die Exkursionsplätze bereits belegt sind.
Organisationsbüro
Europäisches Romanik Zentrum e. V.
c/o Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Hoher Weg 4, 06120 Halle (Saale)
Tel. +49 345 – 55 242 99, Fax +49 345 – 55 270 40
E-Mail: sekretariat@romanik-zentrum.eu