Das Forschungsprojekt »Ein hochmittelalterlicher jüdischer Wohn- und Handelskomplex in Erfurt und seine Raumfassung« untersucht einen Wohnkomplex im Zentrum des mittelalterlichen jüdischen Quartiers in Erfurt. In seiner Tagung widmet es sich mittelalterlichen Raumfassungen im mittelalterlichen Europa.
Im Rahmen des von der DFG geförderten Forschungsprojektes »Ein hochmittel-alterlicher jüdischer Wohn- und Handelskomplex in Erfurt und seine Raumfassung« der TU Berlin (PD Dr.-Ing. Barbara Perlich) und der FH Erfurt (Prof. Dr. Christoph Merzenich) konnte u.a. die älteste erhaltene mittelalterliche Deckenfassung in einem städtischen Wohnhaus im deutsch-sprachigen Raum eingehend untersucht werden (Raum mit der Blütendecke).
Nach wie vor fehlt ein Überblick über die Vielfalt profaner mittelalterlicher Raumfassungen, zumal die Bandbreite der Gestaltungsarten auch einfachste Lasuren und Anstriche umfasst und von Dekorationsmalerei bis hin zu figürlichen Darstellungen reicht. Profane Raumfassungen und ihre maltechnische Umsetzung sind bislang noch wenig erforscht.
Der Fokus der Veranstaltung liegt auf den profanen, städtischen Befunden vor 1350 im mitteleuropäischen Raum. Insbesondere werden Ausführungs- und Maltechnik der Fassungen beleuchtet. Wie gingen die Handwerker oder Künstler vor, angefangen von der Vorbereitung der Architekturoberflächen, über das Entwerfen und Abstecken des Dekors im Raum bis hin zum Setzen der letzten farbigen Akzente, und welche Materialien verwendeten sie?
Donnerstag, 5. Juli 2018
14.00 Uhr
Prof. Dr. Christoph Merzenich, Fachhochschule Erfurt: Begrüßung
14.15 Uhr
Besichtigung mittelalterlicher profaner Raumfassungen in der Erfurter Altstadt
Moderation: Prof. Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck
19.00 Uhr
PD Dr.-Ing. Barbara Perlich, Technische Universität Berlin: Welche Räume sind hier überhaupt gefasst? Das Haus in der Stadt vor 1350
anschließend Empfang im Collegium Maius
Freitag, 6. Juli 2018
9.00 Uhr
Prof. Dr. Christoph Merzenich, Fachhochschule Erfurt: Begrüßung
Julia Hurlbeck M.A., Fachhochschule Erfurt: Einführung in das Tagungsthema
9.35 Uhr
Prof. Oskar Emmenegger, Zizers: Technik, Material und Ausführung des frühmittelalterlichen Gebäudekomplexes des Klosters Müstair
10.10 Uhr
Dr. rer. nat. Judit Zöldföldi, Materialprüfanstalt der Universität Stuttgart: Zerstörungsfreie und minimalinvasive Untersuchungen zur Pigmentbestimmung bzw. zu Pigmentumwandlungen an Wandmalereien
10.45 Uhr Kaffeepause
11.15 Uhr
Dipl.-Rest. Cornelia Marinowitz, Tengen: Warum nur ausgerechnet Schwarz? Mittelalterliche Schwarzfassungen
11.50 Uhr
Dr. Ilona Hans-Collas, Groupe de recherches peinture murale, Paris: Wand- und Deckenmalereien des 13. und 14. Jahrhunderts in lothringischen und elsässischen Bauten mit besonderer Berücksichtigung der Städte Metz und Straßburg
12.25 Uhr Mittagspause
14.00 Uhr
Dr. Annegret Möhlenkamp, Denkmalpflege der Hansestadt Lübeck: Wie könnte ein Lübecker Altstadthaus des 14. Jahrhunderts ausgemalt gewesen sein? Zusammenstellung anhand überlieferter Einzelbefunde
14.35 Uhr
Dipl.-Rest. Eileen Wulff, Einhaus: Wand- und Deckengestaltung in Lübecker Wohnhäusern in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts: zu Maltechnik und Material anhand von Beispielen
15.15 Uhr Tagungsende
Die Teilnahme ist kostenfrei. Um Anmeldung wird bis zum 31. Mai 2018 gebeten unter: julia.hurlbeck@fh-erfurt.de
FH Erfurt, Fakultät Bauingenieurwesen und Konservierung/ Restaurierung, Fachbereich Konservierung/ Restaurierung, Julia Hurlbeck M.A., Altonaer Str. 25, 99085 Erfurt