Die Medaille ist seit der Antike als kleines und leicht transportables Bildmedium ein wichtiger Bildträger und hat stets ihre Rolle in Propaganda, Legitimation und Kommunikation gespielt. Dabei wurden immer wieder markante, aber auch typische Gebäude in das Bildprogramm aufgenommen. Ihrer Rolle in der Frühen Neuzeit widmet sich der Workshop.
Als kleiner, mobiler Bildträger mit einer enormen Ausbreitung und einer bis auf die Antike zurückreichenden Bildtradition (in Form der Münze) ist die Medaille als eines der zentralen Medien der Artikulation, der Propagierung und Legitimation von Stadtbildern im frühneuzeitlichen Europa anzusehen. Keine Stadt ist von Anbeginn so eng mit dem Bildmedium Medaille verbunden und kein Stadtbild wurde so stark vom Münz- und Medaillenbild geprägt wie dasjenige von Rom.
Die Bedeutung der frühneuzeitlichen Medaille als Bildmedium für Architektur und Städtebau bildet das Zentrum des Workshops. Die Bildsprache der Medaille, ihr Verhältnis zur Architekturzeichnung, zur Druckgraphik, zur Bauplanung, zur antiquarischen Forschung sowie zur Kartographie sollen erkundet werden. Der Workshop besteht aus einem halbtägigen Workshop im Zentralinstitut für Kunstgeschichte und einem zweiten Teil in der Staatlichen Münzsammlung München. Die Veranstaltung dient der Vorbereitung einer Ausstellung über römische Architekturmedaillen.
Freitag, 3. Juli 2015
Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Katharina von Bora Straße 10, Raum 242
13.30 Uhr
Begrüßung / Welcome
Ulrich Pfisterer, Zentralinstitut für Kunstgeschichte/Ludwig-Maximilians-Universität München
Dietrich O. A. Klose, Staatliche Münzsammlung München
Elisabeth Kieven, Bibliotheca Hertziana (Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte), Rom
Giancarlo Alteri, Medagliere della Biblioteca Apostolica Vaticana
13.45 Uhr
Einführung / Introduction
Matteo Burioni, Zentralinstitut für Kunstgeschichte/Ludwig-Maximilians-Universität München
Martin Hirsch, Staatliche Münzsammlung München
14.15 Uhr
Eleonora Giampiccolo, Medagliere della Biblioteca Apostolica Vaticana:
La Roma che non c'è sulle medaglie papali
15.00 Uhr
Martin Raspe, Bibliotheca Hertziana (Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte), Rom:
Medaille, Karte und Vedute. Die Bautätigkeit unter Alexander VII., digital visualisiert
15.45 Uhr
Kaffeepause / Coffee break
16.15 Uhr
Maarten Delbeke, Universiteit Gent:
Transfers of Images and Transformations of Rome in the 'guide di Roma' of the 17th century
17.00 Uhr
Brigitte Sölch, Kunsthistorisches Institut in Florenz (Max-Planck-Institut):
Architektur auf Medaillen - Medaillen auf Architektur. Zum Bild der Stadt Rom im 18. Jahrhundert
18.00 Uhr
Tanja Michalsky, Bibliotheca Hertziana (Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte), Rom:
Rom als Paradigma einer geschichteten Stadt. Die spätmittelalterliche Karte von Paolino Minorita als Erkenntnisinstrument des Historikers
Samstag, 4. Juli 2015
Staatliche Münzsammlung München, Residenzstraße 1 (Eingang Kapellenhof)
10.00 Uhr
Adolfo Modesti, Rom:
La letteratura sulle medaglie
10.45 Uhr
Carina Bauriegel, Bibliotheca Hertziana (Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte), Rom:
Zu Gaspare Molas Medaille für Urban VIII. auf den Baldacchino
11.15 Uhr
Hubertus Günther, Ludwig-Maximilians-Universität München:
zu Alessandro Cesatis Medaille mit der Romansicht für Paul III.
13.00 Uhr
Abschluss des Workshops / End of the workshop
Organisation: Matteo Burioni und Martin Hirsch