Das Buch, zugleich ein Katalog zur Ausstellung, wendet sich einem äußerst brisanten Thema zu. Es handelt eingehend von dem Frauenbild des Künstlers Otto Mueller und seine spezifische Umsetzung wie eben die allentscheidende Sichtweise auf die Frau – vor allem auf den Körper der Frau und hier im Besonderen der Rom:nja und Sint:ezze/Sint:izze. Ein Thema also, was an Kontroversität wie Brisanz kaum noch zu übertreffen ist. Nicht zuletzt deshalb widmen Ausstellung wie auch das begleitende Buch dem Frauenbild bei Mueller polarisierende Diskussionspunkte. Wie ist nun Otto Mueller als Künstler und Mann in diesem Kontext zu verorten? Was macht den Expressionisten Mueller, sein Oeuvre so ausgesprochen wichtig, gar überaus attraktiv? Dennoch können sich die sogenannten Geister daran scheiden. Diskussionswürdig, ja geradezu nach einer Auseinandersetzung schreiend – so stellt sich sein Werk dar. Dies verdeutlichen das Buch wie auch die Ausstellung auf eine geradezu richtungsweisende Art. Das diskriminierende „Z…Wort“ ist hier deshalb nicht ausgespart, sondern mit einem schwarzen Balken versehen. Melanie Obraz hat sich Buch und Ausstellung angesehen. …weiterlesen
Seit rund zwei Jahrhunderten übt der Rhein als Deutschlands größter Fluss auf bildende Künstler eine anhaltende Faszination aus. Dieser Faszination tragen zwei aktuelle Ausstellungen Rechnung, die Luftlinie nicht einmal fünfzehn Kilometer auseinanderliegen, nämlich rechtsrheinisch Königswinter am Fuße des Drachenfels, und linksrheinisch Bonn, die ehemalige Hauptstadt der alten Bundesrepublik Deutschland. Künstlerisch trennen diese beiden Ausstellungen allerdings rund hundert Jahre: Im Siebengebirgsmuseum Königswinter geht es um den sogenannten romantischen Rhein, wie ihn englische Künstler in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gesehen haben, im Museum August Macke Haus in Bonn dominiert die Sichtweise der rheinischen Expressionisten und ihres Umfeldes. Rainer K. Wick hat sich beide Ausstellungen angesehen. …weiterlesen
Pickenoy, Flinck, van der Helst, Backer und natürlich Rembrandt: Die Meister der niederländischen Gruppenbildnisse gehören bis heute zum bewunderten kunsthistorischen Kanon. Doch nicht einem einzelnen Künstler oder einer seiner Auftragsarbeiten widmet das Frankfurter Städelmuseum die Winterausstellung. Mit der Präsentation von rund 100 Gemälden, Skulpturen, Druckgraphiken und Gebrauchsgegenständen wagen Kurator Jochen Sander und Projektleiterin Corinna Gannon anscheinend Widersprüchliches: Sie feiern die Malerei der Rembrandt-Zeit und befragen gleichzeitig ihre gesellschaftlichen Produktionsbedingungen. Fürs PKG ließ Torsten Kohlbrei seine Kunstwahrnehmung auf die Probe stellen: Was und wer glänzte in diesen „goldenen Zeiten“? …weiterlesen