Das Cover des im Wienand Verlag erschienenen Buches, ziert ein Portrait der deutschen Schauspielerin Lucie Mannheim (1899-1976), die ab 1933 im Exil in London lebte. Charmant hebt Mario Stahl (1908-1975) die Augenpartie ihres Gesichtes hinter einem transparenten Schleier hervor, mit welchem er jenen Effekt einer vieldeutigen Trauer des Antlitzes zum Ausdruck bringt. Die Autorin Ulrike Sheldon bietet mit ihrem Werk Einblick in die Welt eines Künstlers, der bereits aufgrund seiner jüdischen Herkunft Deutschland vor 1933 verließ. Was ist das Herausragende an dieser Biografie und warum ist Mario Stahl eher unbekannt geblieben und steht nicht in einer Reihe mit berühmten Künstlern jener Jahre, die ebenfalls im Exil lebten? Da es „nur wenige schriftliche Zeugnisse zu seinem Leben“ gibt und sich die Quellenlage „sehr ungünstig“ zeigt, hat die Autorin eine großartige Recherche vorgelegt, die sie mit sehr detailreichen fotografischen Portraits dokumentiert, welchen den Künstler Mario Stahl bei der Arbeit und in seinem sozialen Nahraum vorstellen. Melanie Obraz hat ihre Aufmerksamkeit der spannenden Biografie gewidmet. …weiterlesen
In der Landeshauptstadt Sarajevo hinterließ die Architektur der Habsburgerzeit „landmarks“. Aber auch in der Provinz fand dieser orientalisierende („maurische“) Stil Niederschlag. Mehr als andere Orte prägte er die mittelbosnische Stadt Travnik. Welche Rolle Architekten und Ingenieure in Diensten der Landesverwaltung sowie ihnen übergeordnete Entscheidungsträger bei der Verbreitung dieses Stils und der Konsolidierung eines Formenrepertoirs spielten, ist die zentrale Frage der vorliegenden Untersuchung. Eine Rezension von Timo Mertens. …weiterlesen
Der Wald strahlt nicht nur in den Märchen der Gebrüder Grimm etwas einzigartig Geheimnisvolles aus. Mal dunkel bedrohlich, dann wieder als grüne Oase und Lichtfilter einer lieblichen Aura gerühmt, ist der Wald vor allem eines: Für die Menschen ein Reservoir der Natur, Lebensspender und Helfer der Psyche wie der Physis. Ein Natur- wie auch ein spirituelles Erlebnis ist hier jederzeit gegeben. Dichter aller Länder haben sich der Beschreibung des Waldes gewidmet wie auch Komponisten aller Zeitalter den Wald als Inspiration ihrer Lieder, Sonaten und Töne rühmten. Sogar die Wissenschaft spricht vom Wald als der „grünen Lunge“, womit er wahrlich zum Inbegriff des Lebens avanciert. Vor allem aber waren es die bildenden Künstler, die den Wald in seinen unterschiedlichsten Farbtönen in Zeichnungen und Gemälden, Reliefs, als Vasenbilder und vieles mehr verewigten. Der Wald als ein Universum für sich, als ein Ort des scheinbar immerwährenden Lebens. Melanie Obraz hat dem Flüstern der Blätter Gehör geschenkt. …weiterlesen