Kunst auf Papier auszustellen ist nicht nur schön, sondern birgt auch das Risiko der Beschädigung ausgestellter Werke. Das lässt die Frage aufkommen, ob es nicht vielleicht besser ist, statt wertvoller Originale Reproduktionen zu zeigen. Aber verändert das nicht wiederum die Wahrnehmung der Originale? Diese und andere Fragen stellt sich das Symposium.
Kunst auf Papier ist höchst lichtempfindlich. Daher werden grafische Arbeiten nur für kurze Zeit und bei stark reduziertem Licht gezeigt. Können/sollen Reproduktionen kostbare Werke auf Papier in Ausstellungen und Sammlungspräsentationen ersetzen?Doch welche Konsequenzen hat das für unsere Wahrnehmung der Originale? Wie ist es in einem derartigen Fall um die vielbeschworene Aura des Kunstwerks bestellt? Erübrigt sich der Besuch im Museum, wenn man die reproduzierten Werke bequemer und detaillierter zu Hause am Bildschirm betrachten kann?Für die Urteilsbildung über Kunst seit der frühen Neuzeit spielten (druckgrafische) Reproduktionen eine entscheidende Rolle. Die Fotografie mit ihren Möglichkeiten, etwa Details zu zeigen oder zu schönen, hat unsere Erwartungen an das Original verändert. Muss das Verhältnis zwischen Original und Reproduktion grundsätzlich neu bewertet werden?Sieben Experten, Papierrestauratoren und Konservatoren, Leiter/innen Grafischer Sammlungen, Autoren, Kuratoren und Kulturwissenschaftler, äußern sich in diesem Symposium zu ihren Erfahrungen mit dem Ausstellen von Kunst auf Papier und dem Einsatz von Reproduktionen und diskutieren über mögliche Konsequenzen für die Ausstellungspraxis.
9.30 Uhr
Begrüßung
Dr. Bettina Paust, Stellvertretende Künstlerische Direktorin
9.45 Uhr
Einführung in das Tagungsthema
Dr. Barbara Strieder, Leiterin Grafische Sammlung
Impulsvorträge
10.00 Uhr
Original und Reproduktion – Über einen Gegensatz, der keiner ist
Prof. Dr. Wolfgang Ullrich, Autor und Kulturwissenschaftler, Leipzig
11.30 Uhr
Faksimile als Chance für den internationalen Kulturdialog im Medium der Ausstellung
Wolfger Pöhlmann, Freier Kurator und Sachbuchautor, München
12.15 Uhr
Liebe ohne Leiden – Zum Ausstellen von Kunstwerken auf Papier
Dipl.-Rest. Georg Josef Dietz, Leiter Abteilung Konservierung/Restaurierung, Kupferstichkabinett Berlin
Berichte aus der Praxis
14.45 Uhr
Der Einsatz von Reproduktionen am Beispiel des Block Beuys
Dr. Mechthild Haas, Leiterin Graphische Sammlung, Hessisches Landesmuseum Darmstadt
15.20 Uhr
Einsatz von Faksimiles in der Berlinischen Galerie
Maria Bortfeldt, Foto- und Papierrestauratorin, Berlinische Galerie
16.45 Uhr
Konsequenzen für die Ausstellungspraxis?
Podiumsgespräch der Referenten und Schlussdiskussion im Plenum
Konzeption und Organisation: Dr. Barbara Strieder, Leiterin Grafische Sammlung, Stiftung Museum Schloss Moyland
Kosten: 39 €, ermäßigt 29 €.Der Preis umfasst Teilnahmegebühr, Museumseintritt, Pausengetränke sowie Mittagsimbiss.
Verbindliche Anmeldung bis 21. März 2017 unter info@moyland.de