Kollektive Gedächtnisse sind oftmals historisch unterfüttert und dienen der Konstruktion von räumlichen wie nicht-räumlichen Identitäten. Auf der Tagung sollen unterschiedliche theoretische Konzepte von kollektivem Gedächtnis und kollektiver Identität vorgestellt und ihre Bezüge zu Geschichte und Raum ausgelotet werden.
Die Veranstaltung richtet sich explizit an die Multiplikatoren der Geschichtskultur im Ruhrgebiet, die durch diese Veranstaltung angeregt werden sollen, sich mit diesen Theorien und ihrer Applikation auf räumliche Identitätskonstruktionen auseinanderzusetzen. In einem zweiten Schritt wird das Ruhr Museum auf Zeche Zollverein in Verbindung mit dem Haus der Geschichte des Ruhrgebiets und dem Regionalverband Ruhr im nächsten Jahr einen Kongress veranstalten, auf dem sich diverse Erinnerungsorte des Ruhrgebiets vorstellen sollen und der Frage nachgegangen werden soll, wie man solche regionalen Erinnerungsorte im Ruhrgebiet beschreiben kann. In einem letzten Schritt im übernächsten Jahr sollen die Bürger des Ruhrgebiets mit diesen regionalen Erinnerungsorten konfrontiert werden, um in einem interaktiven Prozess die Auseinandersetzung mit identitären Angeboten in kritischer Absicht zu befördern.
Donnerstag, 13. Dezember 2012
09:00 Grußworte
Stefan Berger, Direktor, Institut für soziale Bewegungen
Dieter Nellen, Referatsleiter für Kultur und Sport, Regionalverband Ruhr
Theo Grütter, Direktor, Ruhr Museum
09:30-11:00 Sektion 1
Lutz Niethammer: Regionale Identität – ein Plastikwort?
Claus Leggewie: Regionale Erinnerungskulturen in Europa: Europäisierung durch Regionalisierung?
11:00 Kaffee/Tee
11:30-13:00 Sektion 2
Klaus Groβe Kracht: Zwischen Geschichte und Gedächtnis: Zur Heterochronie von Erinnerungsorten
Chris Lorenz: Erinnerung, Geschichte und Identität aus dem Blickwinkel der Geschichtstheorie
13:00 Mittagessen (Referenten)
14:30-16:00 Sektion 3
Jürgen Straub und Cornelia Siebeck: Topolatrie revisited: Gedächtnisorte als soziopolitische Praxis.
Kulturpsychologische Annotationen zur narrativen Deutungsmacht im öffentlichen Raum
Elke Stein-Hölkeskamp und Karl-Joachim Hölkeskamp: Erinnerungsorte (in) der Vormoderne
16:00 Kaffee/Tee
16:30-18:30 Sektion 4
Kornelia Konczal: Erinnerungsorte: Deutschland und Frankreich im Vergleich
Bruno DeWever: Lieux de mémoire in the Netherlands and Belgium
Benoît Majerus: Comparative Perspectives on national „lieux de mémoire“-projects
18:30 Public Lecture
Jay Winter: The Performativity of Memory and Its Regional Application
19:30 Abendessen (Referenten)
Freitag, 14. Dezember 2012
09:00-10:30 Sektion 5
Robert Traba: Deutsch-polnische Erinnerungsorte als regionale Erinnerungsorte
Miloš Řezník: Theoretische Perspektiven auf die Anwendung des Konzepts der „Erinnerungsorte“ im
regionalen Kontext
10:30 Kaffee/Tee
11:00-12:30 Sektion 6
Tilmann Robbe: Erinnerungsorte und unterschiedliche Raumkonzeptionen
Rainer Hudemann: Orte grenzüberschreitender Erinnerung in Konfliktregionen: Das
Beispiel Saar-Lor-Lux
Werner Telesko: Regionale Erinnerungsorte im Habsburgerreich: Region, Nation, Imperium und die
Erinnerung
12:30 Mittagessen (Referenten)
14:00-18:00
Exkursion zur Zeche Zollverein als Erinnerungsort des Ruhrgebiets
18:00 Public Lecture (Ruhr Museum, Zeche Zollverein)
Aleida und Jan Assmann: Erinnerungsorte aus kulturwissenschaftlicher Sicht
19:30 Abendessen (Referenten)
Veranstaltungsort: Haus der Geschichte des Ruhrgebiets, Clemensstr. 17-19, 44789 Bochum
Eine Anmeldung ist erforderlich. Bitte wenden Sie sich dafür an folgende Anschrift:
Ruhr-Universität Bochum, Institut für soziale Bewegungen
Anke Bücher
Tel.: 0234/32-24687
Email: anke.buecher@rub.de