Ein 1988 gestohlenes Gemälde Marc Chagalls ist wieder aufgetaucht. Eine Galerie wurde stutzig, als ein Mann ihr das Werk übergeben wollte. Daraufhin wandte dieser sich an die Polizei.
Das Werk »Othello und Desdemona« von 1911 war 1988 aus der Privatwohnung von Ernest und Rose Heller gemeinsam mit anderen Kunstwerken entwendet worden und seither verschollen. Das Ehepaar besaß unter anderem Werke von Chagall, Renoir, Picasso und Hopper.
Bereits 2017 hatte ein Mann aus Maryland das Werk einer Washingtoner Galerie übergeben wollen. Diese zeigte sich aufgrund fehlender Dokumente, die die Echtheit des Werkes bestätigten, misstrauisch, lehnte ab und schlug vor die Behörden einzuschalten. Schließlich schaltete man auf Kunstverbrechen spezialisierte Kräfte des FBI ein, die nun ihre Ergebnisse vorstellten.
Nach eigenen Angaben habe der Mann das Gemälde Ende der 80er oder Anfang der 90er Jahre von dem Dieb erhalten. Bei diesem solle es sich laut den Ermittlern um einen Arbeiter handeln, der Zugang zur Wohnung des Ehepaar Heller hatte. Bereits 2011 soll der »Besitzer« versucht haben das Gemälde zu verkaufen, aber auch damals war er erfolglos. Ermittler Tim Carpenter indes lobte den Galeriebesitzer: »Galeriebesitzer sind unsere erste Verteidigungslinie, um Kunstwerke zu identifizieren, die keine entsprechenden Papiere haben und den Vollstreckungsbehörden zur Kenntis gebracht werden sollen.«
Das Ehepaar Heller hatte den Verlust von »Othello und Desdemona« nach einem Urlaub 1988 bemerkt. Inzwischen sind beide verstorben, weshalb das Bild der Nachlassverwaltung übergeben wurde. Diese will es versteigern lassen. Da das Verbrechen bereits verjährt ist, werde sowohl gegen den Dieb als auch gegen den Mann aus Maryland kein Verfahren eingeleitet. Die Ermittlungen zu den anderen entwendeten Kunstwerken gehen weiter