Michel Pastoureau: Alle unsere Farben. Eine schillernde Kulturgeschichte
Mit den Farben geht es uns oft genug so, wie dem Fisch mit dem Wasser: Er weiß nicht, was es ist, weil er sich darin bewegt. Vom ersten Augenaufschlag, ja, noch zuvor im Mutterleib, nehmen wir sie als unsere Lebenswelt wahr; und gerade weil sie uns so selbstverständlich umgeben, nehmen wir sie eben nicht mehr bewusst wahr. Michel Pastoureau hat sich sein ganzes Forscherleben als mediävistischer Historiker an der Pariser «École Pratique des Hautes Études» mit westlicher Symbolik, mit dem Teufel, mit Fabeltieren in der Heraldik und Numismatik, zuvörderst aber stets erneut mit Farben beschäftigt. Dabei ging es ihm stets um die kulturgeschichtlichen Zuschreibungen und Bedeutungen. Monographische Bücher zu den Farben Blau, Gelb, Rot, Schwarz, Weiß und Streifen liegen vor. Jetzt endlich wurde ein Buch ins Deutsche übersetzt, was schon 2010 unter dem Titel «Les couleurs des nos souvenirs» in der «Éditions de Seuil» in Frankreich erschien. Es kann als die Summa des mittlerweile 75-Jährigen angesprochen werden. Walter Kayser, der sich für das PKG schon mehrfach mit dem Thema beschäftigte, hat es für äußerst kurzweilig und erhellend befunden.
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