Das Ausstellungsprojekt »Sechs deutsche Holzschneider« verdanken wir Reinhard Scheuble – Scheuble ist Buchdrucker, Buchkünstler und Verleger zugleich; seit über 25 Jahre gibt er in seinem Verlag »Die Quetsche« (Witzwort/Nordfriesland) limitierte Buchdrucke und Einzelblätter heraus; er ist, könnte man sagen, ein Traditionsverwahrer der »Schwarzen Kunst«. …weiterlesen
Soll und Haben – der Titel der zur Zeit in der Erfurter Kunsthalle präsentierten Ausstellung der Fotografin Caroline Hake erinnert an ein Begriffspaar aus dem Bereich der Buchführung. Hinter ihm verbirgt sich das Thema der Künstlerin: die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Wunsch und Wirklichkeit, mit dem sie eine anthropologische Konstante aufgreift, nämlich die Diskrepanz zwischen unseren Sehnsüchten und unserer Alltagswirklichkeit. …weiterlesen
What is life? It is the flash of a firefly in the night. It is the breath of a buffalo in the wintertime. It is as the little shadow that runs across the grass and loses itself in the sunset“. Diese wunderbaren Worte über das Leben kommen von einem großen Häuptling, Chief Crowfoot (ca. 1830-1900). Sein Indianer-Gewandt hängt im „British Museum“ und ergänzt die wunderbare Landschaft des „Moose Mountain“ in Kanada, eines von 100 Fotos des Schweizer Fotografen Georg Gerster, der 40 Jahre lang die Welt bereiste und auf seine Weise dokumentierte. …weiterlesen
Mit der Arbeit „STASI – secret rooms“ hat sich das Frankfurter Künstlerpaar Daniel und Geo Fuchs mit der Großbildkamera auf eine neue Spurensuche begeben. Fünfzehn Jahre nach dem Fall der Mauer werden die dunklen Hinterlassenschaften des DDR-Regimes fotografisch entdeckt und auf eine ungewohnt ästhetische Ebene überführt. In einer außergewöhnlichen, vielschichtigen Präsentation gewährt die Städtische Galerie Neunkirchen vom 17. November 2006 bis 28. Januar 2007 Einblick in das Ergebnis dieser fotografischen Recherche. …weiterlesen
Fast 80 Plakate von Bernd Frank sind im Renaissancesaal der Kunsthalle Erfurt derzeit ausgestellt. Die Schau vermittelt einen Überblick über mehr als 35 Jahre seines Schaffens als Grafiker, in dem sich der gebürtige Erfurter besonders dem Theaterplakat verschrieben hat. …weiterlesen
Mit der Ausstellung »IM ANGESICHT — Aktuelle Porträtfotografie« präsentiert die Städtische Galerie Neunkirchen bis zum 6. Mai 2007 sechs künstlerische Positionen aktueller Porträtfotografie. Zentrum der rund 60 Arbeiten bilden die Isolierung der porträtierten Person, die Neutralität der Darstellung und des Ausdrucks, die Konzentration auf das »en face« aufgenommen Gesicht, große Formate sowie die »technische Perfektion und größtmögliche Detailgenauigkeit, die um die exakte Abbildung sichtbarer Wirklichkeit bemüht ist.« …weiterlesen
Kevin Federline mit durchgeschnittener Kehle, ein Wunschbild vieler Britney-Fans? In der Ausstellung »Face of Fashion« wird dies zur Realität, das überdimensionale Foto lässt keine Zweifel daran. Fast genauso cool und Blut verschmiert präsentiert sich ein anderer Ex, Justin Timberlake. Steven Klein ist der Meister der Inszenierung und einer der Fotografen, der zur Zeit in der Ausstellung in der National Portrait Gallery seine Fotos zur Schau stellt. …weiterlesen
»first view« — erster Blick. Der Name der derzeitigen Sonderausstellung im Kunsthaus Erfurt ist schnell erklärt: 20 Studenten, die sich nicht kennen, reisen mit einigen ausgewählten Werken, die sie nicht angeben mussten, eine Woche vor Ausstellungsbeginn nach Erfurt und müssen auf einen gemeinsamen Nenner kommen. …weiterlesen
„Grafiken und Collagen aus 50 Jahren“ des Schaffens von Johannes Eidt zeigt die Kunsthalle Dominikanerkirche in Osnabrück. Die beiden Welten, zwischen denen Johannes Eidt wandert, sind Deutschland und Japan. Der in Osnabrück geborene Künstler studierte zunächst in Stuttgart Malerei und dann in Japan Grafik, die zu seinem Medium wurde. …weiterlesen
Laudatio zur Eröffnung der Ausstellung. Das »Z« im See, wie es sich auf der Einladungskarte zeigt, ist gewollt, und es ist zugleich ein Wink des Zufalls. Mit diesem Rätselspruch begrüße ich Sie, sehr geehrte Damen und Herren recht herzlich zur Eröffnung der Ausstellung mit Arbeiten von Graziella Drößler und Wolfgang Schmitz, die ich an dieser Stelle auch begrüße, genauso wie Frau Kränzl, die ihre Galerie am Untersee geöffnet hat, um uns die Gelegenheit zu geben, unseren Gedanken mit den Bildern von Drößler und Schmitz freien Lauf zu lassen, ihnen womöglich Sprünge zu machen und sie gerade dadurch aufzuhalten. Die beiden Künstler, denen ich mich im Folgenden widmen darf, zeigen uns, dass der menschliche Geist – und nur der – Berge versetzen und auf einem Blatt Papier eine globalisierte Vorstellung geben kann. Wenn ich Ihnen ein Stück meiner Faszination für eine solche Kraft der Imagination weitergeben kann, würde mich das außerordentlich freuen. …weiterlesen
Nördlich der Alpen ist Albrecht Dürer einer der würdigsten Antipoden der italienischen Renaissancemeister. Antipode deshalb, weil er in vollem Bewusstsein von der Zeitenwende, die von Süden ausstrahlte, das Mittelalter in einem letzten Glanz noch einmal aufblühen ließ und zugleich über die Renaissance hinweg die Moderne in einer Art vorromantischer Deutungstiefe evozierte. …weiterlesen
René Magritte ist neben Salvador Dalí wohl der bekannteste Maler des Surrealismus. Dass Magrittes belgischer Landsmann Paul Delvaux als surrealistischer Analyst erotischer Traumbilder zumindest den spanischen Neurotiker Dalí nicht nur von der Fantasie her, sondern vor allem qualitativ weit in den Schatten stellt, macht einmal mehr deutlich, welche Kraft in einem kleinen Kulturland stecken kann – nähme man James Ensor noch dazu, hätte man eine Troika der Seelenbetrachtung, die ihresgleichen sucht. …weiterlesen
Das Kunsthaus Graz zeigt sich zeitgemäß und schließt sich unzähligen anderen europäischen Ausstellungshäusern mit einer Schau zur zeitgenössischen chinesischen Kunstszene an. ›Art: Das Kunstmagazin‹ hat in seiner letzten Ausgabe (Juni 2007) sogar eine eigene Rubrik für China-Ausstellungen im Jahr 2007 eingeführt. …weiterlesen
Der renommierte britisch-walisische Künstler Cerith Wyn Evans residiert nach seiner großangelegten Schau im Lenbachhaus München nun im Kunsthaus Graz und ist damit erstmals mit einer Personale in dieser Größenordnung in Österreich vertreten. Bubble-Peddler betitelt Evans seine aktuelle Ausstellung, bezugnehmend unter anderem auch auf die experimentelle Hülle der Kunsthaus-Architektur, die von ihren Schöpfern Peter Cook und Colin Fournier als »Bubble« bezeichnet wurde. …weiterlesen
»Ich bin interessiert an Transformation, Veränderung, Revolution« - mit diesem Bekenntnis vermochte Beuys, der Ausnahmekünstler in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, seine Zeitgenossen zu verunsichern, es zeigt jedoch auch in knappen Worten dessen Bedeutung für eine gegenwärtige Kunst, die sich nicht in den Elfenbeinturm zurückziehen möchte. …weiterlesen
Lange war der Impressionismus eine Domäne der Franzosen. In einer Reihe von Ausstellungen in den vergangenen Jahren öffnete sich jedoch der Blick auf Europa und sogar auf die USA — der Impressionismus wurde als internationale Stilrichtung akzeptiert. So selbstverständlich wie etwa die Landschaftsmalerei Skandinaviens ließ sich die Malerei in Deutschland um die Wende zum 20. Jahrhundert nur schwer vom Sonderweg abdrängen, war doch die Tönung der Werke dieser Zeit eher düster gestimmt und mehr dem Porträt zugetan als der Landschaft. …weiterlesen
Erstmals seit 1945 wird Arno Breker eine Retrospektive gewidmet, die bereits im Vorfeld heftige Reaktionen hervorgerufen hat: Der Bildhauer Breker gehörte neben dem Architekten Albert Speer und der Filmregisseurin Leni Riefenstahl zu den begünstigten Künstlern Adolf Hitlers, um nicht zu sagen, Breker war der Lieblingskünstler des Diktators. Da klingt ein Titel wie »Zur Diskussion gestellt« auf den ersten Blick schon ein bisschen scheinheilig – die Ästhetik martialischer Gummifiguren ohne Seele und Knochen, die Breker in seinen Bronze- und Marmorgiganten unter dem perversen Gestirn des »tausendjährigen« Reiches vertrat, bedarf kaum eines Forums, um ein Bild geradezurücken. …weiterlesen
In der Ausstellung „Horst Janssen. Mit gleichsam japanischem Pinsel“, die bis zum 8. Oktober 2006 in der Hamburger Kunsthalle zu sehen ist, begegnet dem Besucher – in rund 40 Werken – der am 14. November 1929 in Hamburg geborene Künstler Horst Janssen als virtuoser Zeichner und Grafiker. Angeregt durch das Sujet der „Kopie“ und die ostasiatische Kunstsammlung Gerhard Schacks hat sich Janssen erstmals 1970 der japanischen und chinesischen Holzschnitt- und Zeichenkunst zugewandt. …weiterlesen
So viel Ostsee war noch nie an Metter und Enz: In ihrer großen Sommerausstellung zeigt die Städtische Galerie in Bietigheim Ostsee-Bilder von Erich Heckel (1883–1970), und zeitgleich führt uns Gustav Schönleber (1851–1917) in der flankierenden Studioausstellung an die Gestade von Nord- und Ostsee bis hin zum Mittelmeer. Heckel, der zwischen 1913 und 1944 regelmäßig die Flensburger Förde aufsuchte, schuf dort unzählige Gemälde, Skulpturen, Aquarelle und Grafiken, von denen mehr als 100 präsentiert werden – von Schönleber sind immerhin rund 50 Arbeiten zu sehen. …weiterlesen
Mit der Ausstellung „Paul Klee. Tempel – Städte – Paläste“ hat sich das Saarlandmuseum einem bislang wenig beachteten Aspekt im Wek Paul Klees gewidmet – der inspirierenden Wirkung von Architektur auf das bildkünstlerische Schaffen. …weiterlesen
Im nächsten Jahr wäre sie 100 Jahre alt geworden: die mexikanische Malerin Frida Kahlo. Seit ihrem frühen Tod 1954 gehört sie zu den Ikonen der jüngeren Kunst- und Kulturgeschichte und ihr Oeuvre zum offiziellen Nationalerbe Mexikos. Und weil im Jubiläumsjahr alle wichtigen Werke Frida Kahlos in Mexiko und den USA gezeigt werden, gibt es jetzt in Deutschland eine vorgezogene Geburtstagsausstellung. …weiterlesen
Von vielen wurde der Algerienkrieg als ein Konflikt zwischen den europäischen und islamischen Zivilisationsräumen verstanden, von manchen jedoch als Wiederaufleben der Kämpfe zwischen Zentrum und Peripherie unter postkolonialen Bedingungen. Die Ausstellung „Pierre Bourdieu: …weiterlesen
Zu den Goya-Werkschauen in der Berliner Alten Nationalgalerie und im Kunsthistorischen Museum Wien erscheint ein umfangreicher Katalog. …weiterlesen
Die Galerien sind längst auf den Zug aufgesprungen und zaubern einen figurativ malenden Künstler nach dem anderen aus dem Hut; die Leipziger Schule hat sich schon zu einer Art Erlebnispark gemausert, in dem die Stars wie frischgebacken aus einer Kaderschmiede für Jungtalente entsprungen zu sein scheinen. Nun rüsten sich auch die großen Häuser für die ersten Überblicksausstellungen, allen voran die Hypo Kunsthalle München und die Sammlung Essl in Klosterneuburg bei Wien (hier gezielt zur Leipziger Schule, will sagen den dortigen Schulen, 31.5.–3.9.2006). …weiterlesen
Schon der Klang des Wortes hat eine sinnliche Ausstrahlung, die man knapp unterhalb des Hörbaren beziehungsweise in äußerst sensiblen Gefilden klingen lassen möchte. Da schleppt die deutsche Übersetzung noch einigen klassizistischen Ballast mit, der – immerhin – mit Schiller & Co. eine getragene Schwere vermittelt. Der thesenartig formulierte Titel stammt dagegen wörtlich von dem modernen Künstler Barnett Newman, der dem Begriff 1948 einen hoch philosophischen und sehr empfehlenswerten Essay gewidmet hat. Im Katalog finden sich der Newman-Text sowie Ausführungen von Schiller. …weiterlesen
Nach der von Peter Weiss und Florian Britsch 1991 in München durchgeführten Ausstellung zur Plakatkunst von Joseph Beuys, die unter dem Titel ‚Werbung für die Kunst’ in der Bayerischen Staatsbibliothek stattgefunden hatte, konnte im Jahr 2004 die Kuratorin der Bayerischen Versicherungskammer, Isabel Siben, mit Unterstützung des Sammlers Claus von der Osten eine noch umfangreichere Werkschau der Plakate von Joseph Beuys in der bayerischen Landeshauptstadt auf die Beine stellen. …weiterlesen
Es ist nur konsequent, wenn sämtliche Bände der von Georg Dehio kurz nach der Wende zum 20. Jahrhundert begründeten „Handbücher der Kunstdenkmäler in Deutschland“ überarbeitet, aktualisiert und ergänzt werden. …weiterlesen
Von Angesicht zu Bildgesicht …weiterlesen
Das Meer seh’n. Mehr seh’n. Mehr vom Meer seh’n. Max Beckmann sieht und malt das Meer und noch vieles mehr …weiterlesen
Die Kunstgeschichte teilt den überwältigenden Reichtum der italienischen Kunst, der auf uns gekommen ist, traditionell in Kunstlandschaften ein und spricht von „Schulen“, wenn es um regionale Einteilungen geht. …weiterlesen
Mitte der 90-er Jahre wurde in Moskau mit dem Moskauer Haus für Fotografie das erste staatliche Fotomuseum eröffnet. Anhand eines reichen Bestandes an Sammlungen wurde hier die Geschichte der russischen und sowjetischen Fotografie rekonstruiert. …weiterlesen
Anlässlich der Sonderausstellung im Gleimhaus in Halberstadt hat der Wallstein-Verlag ein Buch über »Das Jahrhundert der Freundschaft« vorgelegt, das zwar als Katalog zur genannten Schau vom 7. Februar bis 12. April 2004 konzipiert wurde, doch erst mit einiger Verspätung im April erscheinen konnte: So ist die Publikation nun eher ein vorzügliches Übersichtswerk über die Lebensweise und den Freundschaftskult im 18. Jahrhundert und im engeren Sinn eine Art erweiterter Museumskatalog geworden: Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719–1803) unterhielt in seinem Halberstadter Haus – nunmehr Museum und Forschungsstätte – einen so genannten Freundschaftstempel im oberen Stockwerk, in dem er neben einer Galerie von nicht weniger als 130 dicht aneinander gereihten Porträts auch etliche Devotionalien aus den Persönlichkeitssphären der Freunde unterbrachte. …weiterlesen
Der Titel dieses Bandes „Selbstbild. Der Künstler und sein Bildnis“ vermeidet Eindeutigkeit. …weiterlesen
Wolken sind die Sinnbilder dieses Sommers. Nichts passender da, als eine Ausstellung über die Wolke im Bild. …weiterlesen
Die Auseinandersetzung der Kunstgeschichte mit sich selbst kann den Gedanken in mehrere Richtungen führen. Zwei Hauptwege aber sind dabei vorgegeben: Entweder man widmet sich der Theorie des Faches, also seinen wissenschaftshistorischen Rahmenbedingungen. …weiterlesen
Wieder ein Buch über den Mythos Venedig – so mögen die Leser beim flüchtigen Blick auf den Titel müde abwinken. Allerdings würde ihnen nicht nur ein wunderbar sinnlich fotografierter Bildband entgehen, der zum Schwelgen ebenso wie zum unverzüglichen Kofferpacken und Losfahren animiert, sondern auch überraschende, weibliche Perspektiven, die ein neues Licht auf die Lagunenstadt werfen. …weiterlesen
Das Buch von Raul A. Barreneche behandelt Themen die von Architekten in innovativen Häusern erprobt wurden. …weiterlesen
Fußball war gestern, die Kunst ist heute. The best of … 300 Werke aus den Kultureinrichtungen Baden-Württembergs sind in einer großen Landesausstellung anlässlich der Fußballweltmeisterschaft 2006 zusammengestellt worden und noch bis zum 24. September zu sehen. Kunst lebt? Der forsche Aufruf des Titels ist zuerst zu hinterfragen: Man stelle sich vor, in den Gipfelzeiten der WM tummeln sich 60.000 Menschen – an einem Tag - auf dem Stuttgarter Schlossplatz und feiern Party – und in unmittelbarer Nachbarschaft bewacht das Museumspersonal des Kunstgebäudes die Exponate einer Ausstellung vor gähnender Leere. …weiterlesen
Was so mancher von uns schon öfters als Frage vorformuliert und doch nie zu sagen für angemessen erachtet hat – »Oh Herr, lass Hirn ra«, heißt ein schwäbischer, fast schon ›geflügelter‹ Seufzer, der wohl übrig blieb –, stellt Bobo Korsig (geb. 1962) an den Beginn seiner ethisch hinterfragbaren Kunst, die der Dualität von Geist und Körper, Identität und Persönlichkeit nachspürt und auf dem Grat zwischen Abstraktion und Figuration eine Antwort für unsre Alltagserfahrungen und die neurobiologische Erkenntnisse sucht. …weiterlesen
Er gehört zu den vielseitigsten Künstlern im Stuttgarter Raum: Klaus Heider, der mit dem Licht so umzugehen vermag wie mit dem Zeichenstift, der die Fotografie und Plastik der Malerei gleichrangig zur Seite stellt. Der 1936 in Göppingen geborene Künstler pflegt einen konzentrierten Stil, der dieser Vielfalt in einer einzigartig gebündelten Wahrnehmung ein markantes Plätzchen im fiktiven Haus der Kunst einräumt. Wer es jedoch betreten will, muss sich darauf gefasst machen, Neuland zu betreten, das sich weniger mit der beklemmenden Enge dunkler Kammern zufrieden gibt, als es sich auf die lichterfüllte Weite faszinierender Gedankenräume einlässt. Um im Bild zu bleiben: …weiterlesen
Die Robert Morat Galerie präsentiert in der Ausstellung „Peer Hanslik. Menschen am Meer“ acht äußerst interessante Arbeiten des in Berlin lebenden und arbeitenden Fotografen. Peer Hanslik, der an der Hochschule der Künste in Bremen Visuelle Kommunikation studiert hatte, schafft ausdrucksstarke Arbeiten, die in internationalen Ausstellungen großen Anklang finden, darüber hinaus bereits mit Auszeichnungen versehen und in zahlreichen Publikationen veröffentlicht wurden. …weiterlesen
[…] Als Laudator darf man es sich nicht entgehen lassen darauf hinzuweisen, dass wir heute einen Künstler in greifbarer Nähe haben, der eine der bekanntesten Kleinplastiken geschaffen hat, die weit über den deutschen Sprachraum hinaus jedem halbwegs aufmerksamen Menschen vertraut ist. Eine Berühmtheit. Wir kennen das Phänomen, ich nenne nur das Signet der Deutschen Bank: …weiterlesen
Es gibt nicht wenige Menschen, die allein für die Guggenheim-Sammlung einen Ausflug nach New York einplanen würden – na ja, das MoMA könnte auch noch drin sein (aber das war doch auch schon auszugsweise zu Besuch: in Berlin). Die Deutschen dürfen sich nun glücklich schätzen, dass die Sammlung in einer stattlichen Auswahl das gute alte Europa besucht und ausgerechnet in Bonn Station macht. …weiterlesen
Der Metropolenvergleich ist als Ausstellungsthema nicht neu. Was jedoch zur Zeit in der Frankfurter Schirn zu sehen ist, gehört zum beeindruckendsten, was das Thema zu bieten hat. Am Beispiel von Berlin und Paris folgen die Ausstellungsmacher – Vittorio Lampugnani als Profi für den Städtebau, Karin Sagner als Kennerin des Impressionismus sowie der Schirnmitarbeiter Matthias Ulrich – den Zusammenhängen von urbanen Komplexen und individuellen Vorstellungswelten. …weiterlesen
Pünktlich zur WM 2006 präsentiert das Haus der Photographie vom 9. Juni bis 3. September 2006 eine Ausstellung, die ganz der Welt des runden Leders gewidmet ist. Dabei stehen die Fußballstadien mit ihrer beeindruckenden Architektur und Ästhetik, das Fußballspiel per se sowie die sich in Stadien inszenierende Politik im Zentrum des Interesses. Bereits im ersten Ausstellungsraum wird der Besucher mit spektakulären Luftaufnahmen der zwölf WM-Stadien und aktuellen Bildern der WM 2006 – letztere werden auf drei nebeneinander positionierten Bildschirmen gezeigt – empfangen. …weiterlesen
Caspar David Friedrich Gemälde „Mönch am Meer“ betrachtet von Clemens Brentano, Achim von Arnim und Heinrich von Kleist. Der Geist aber ist von mir. „Vorübergegangen ist …die trübe Zeit, wo die Stürme des Krieges mit dunklen Wolken jede Aussicht verhüllen auf das, was … das Gemüt … zu heben … vermag.“ Mit diesen Worte leitet Johann Gottfried Schadow sein Katalogvorwort von 1810 zur Ausstellung der „Königlichen Akademie der Künste“ ein, auf der Friedrichs „Mönch am Meer“ zuerst ausgestellt wird. Sie könnten auch aus einer der Sofortinterpretationen des Werkes von Kleist, Brentano oder Arnim sein. …weiterlesen
32 Jahre mussten vergehen, bis Hamburg in einer beeindruckenden Schau wieder den Erfinder der Romantik in der Malerei feiert: Caspar David Friedrich (1774–1840). Mehr als 70 Ölgemälde und etwa 120 Zeichnungen, Sepien und Aquarelle geben Aufschluss über die künstlerische Bedeutung seines Werks. Eine große Anzahl der präsentierten Meisterwerke kommt aus den vier bedeutendsten Friedrich-Sammlungen der Welt: neben Hamburg sind das Berlin, Dresden und St. Petersburg; insgesamt sind rund 50 Museen und Privatsammlungen mit Leihgaben beteiligt. …weiterlesen
Mit der Ausstellung „Im Licht des Südens. Marseille zu Gast“, die bis zum 17. September 2006 zu sehen ist, hat die Hamburger Kunsthalle ein wunderbares Thema für den Sommer gefunden. Zu sehen sind etwa 70 Werke der französischen Malerei und Fotografie des 19. und 20. Jahrhunderts, von Künstlern wie beispielsweise Adolphe Monticelli, Paul Cézanne, George Braque, Paul Signac, László Moholy-Nagy, Germaine Krull oder Man Ray. Bereits beim Betreten der Ausstellungsräume atmet man das mediterrane Flair des Südens, das sich jedoch – und bisweilen sehr überraschend – stets in gewandelter Form zu präsentieren weiß. …weiterlesen
„Leute zum Lachen zu bringen ist eine der größten Leistungen. Die allergrößte aber ist es, wenn es gelingt, jemanden abwechselnd zum Lachen und zum Weinen zu bringen!“ Mit diesen Sätzen beginnt Elliott Erwitt sein Buch „Personal Exposures“, dessen Titel gleichfalls für die Ausstellung in der Robert Morat Galerie gewählt wurde. Die unterschiedlichen Bedeutungen von „Personal Exposures“ – es kann sowohl „Persönliche Aufnahmen“, als auch „Sich selbst zeigen“ meinen – schließen sich dabei bei Erwitt keineswegs aus, sondern sie verbinden sich harmonisch miteinander, besteht doch seine Intention gerade in diesem Wechselspiel. …weiterlesen
Der Jerg-Ratgeb-Preis wurde in diesem Jahr dem – in Leipzig arbeitenden – Zwickauer Künstler Hartwig Ebersbach (geb. 1940) verliehen. Dieser nur alle vier Jahre vergebene Preis wurde von HAP Grieshaber und Rolf Schimanski 1976 ins Leben gerufen und ist mit 20000 EURO nicht nur hoch dotiert, sondern auch eine Auszeichnung erster Güte. Wer das Werk der bisherigen Preisträger betrachtet – darunter Emil Schumacher, Armando, Walther Stöhrer, Carlfriedrich Claus oder Lucian Freud –, erkennt die Linie individuell herausragender Positionen. …weiterlesen
Was kann wohl spannender sein, als dem Entstehungsprozess eines Bildes beizuwohnen? Diese Frage kann der Besucher, nachdem er durch die Live painting-Veranstaltung in der Galerie m beck wie durch einen magnetischen Sog in zauberhafte Mal- und Klangwelten eingetaucht ist, ganz klar beantworten: Nichts ist spannender. Schon zu Anfang der Aktion ist eine faszinierende Atmosphäre spürbar gewesen, die sich beim Griff zum Pinsel und die ersten Tönen von Kontrabass und Klavier zu einem Fest für die Sinne steigerte. …weiterlesen
Es mag kaum einen zweiten Künstler von Weltruf geben, der in der Fachwelt so zwiespältig bewertet wird wie Marc Chagall: Den einen ist sein Werk die Verkörperung erdenthobenen, engelsgleichen Zaubers, für die anderen ist es der Gipfel einer verlogenen Weltfremdheit. Wieder andere, die Chagalls Oeuvre differenziert betrachten, erkennen in ihm – unabhängig von stilistischen Bewertungen – eine der großen Einzelpersönlichkeiten in der ersten Jahrhunderthälfte des 20. Jahrhunderts wie Max Beckmann oder Pablo Picasso, oder sie konstatieren ein entschiedenes Gefälle im Werk Chagalls. …weiterlesen
„[…] nämlich einen so rasch wie möglich fließenden Monolog, der dem kritischen Verstand des Subjekts in keiner Weise unterliegt, der sich infolgedessen keinerlei Zurückhaltung auferlegt und der so weit wie nur möglich gesprochener Gedanke wäre.“ …weiterlesen
Alles scheint künstlich. Im Marburger Kunstverein präsentieren derzeit 9 von 150 Studenten der Frankfurter Städelschule Malerei, Photographie, Video- und Objekt-Installationen unter einem Titel, der geradezu einlädt zur Suche nach mehr und minder hervorragenden Arbeiten: „6 richtige, 3 falsche und 1 bild des monats“. Natürlich wird hier mit doppeltem Boden gedacht. Schließlich sind die 6 Richtigen, um die üblicherweise beim Lotto gebangt und gezittert wird, immer auch Zeichen eines oft verzweifelten Traums von finanzieller Omnipotenz. …weiterlesen
Kulturgeschichte für die ganze Familie betreibt die Künstlergruppe »Interduck« von der Kunsthochschule Braunschweig, und das höchst vergnüglich: Sie gibt den Highlights der Kunstgeschichte ein Schnabelgesicht – und alle gucken hin. Die daraus entstandene Ausstellung hat sich im Jahr 1986 vom fiktiven Entenhausen aus auf den Weg durch die Republik gemacht und ist nun in Tübingen gelandet. …weiterlesen
Kirchner erlebt zur Zeit eine Renaissance, bei der – unter den expressionistischen Kollegen – allenfalls Max Beckmann mithalten kann (der allerdings als Solitär immer irgendwo präsent war). …weiterlesen
Sintflut in Berlin. Flutwellen branden durch die Straßenschluchten der Großstadt. Dampfer und Segelschiff ersetzen Droschke und Omnibus an den Plätzen der menschenleeren Metropole. Berlin am Meer. Solche Bilder seiner Heimatstadt ziehen sich wie ein Leitmotiv durch das Spätwerk von Werner Heldt (1904-1954). …weiterlesen
Visionen? Das Auge fokussiert und liest erneut: Wisonen. Die Irritation, die der spröde Titel hervorruft, ist ein gelungener Einstieg in eine Ausstellung, die sich unter anderem mit kaum merklichen Verschiebungen in unserer Wahrnehmung beschäftigt. Denn um Realitätserfassung bzw. deren Verlust unter dem Einfluss elektronischer Medien geht es in den Arbeiten aus der Hochschule für Kunst und Design Halle, zu sehen noch bis Ende Februar im Stadtmuseum Jena. …weiterlesen
Welch ein Glück, die Kuratorin Uta Weigelt noch bei einer von ihr geleiteten Führung angetroffen zu haben. Von A bis Z hat sie die Ausstellung gemacht, sagte sie. Tags darauf verabschiedete sie sich für unabsehbare Zeit aus Deutschland. Geblieben ist die Schau: „Birmas Lackkunst in deutschen Museen“. Sie ist bis zum 17. April im Lackmuseum in Münster zu sehen. …weiterlesen
„Kreuzzüge gibt es noch immer“! Gleich zu Beginn der Ausstellung wird der Besucher mit den beiden Tafeln des Malers Hans Nauheimer konfrontiert, die tote und verstümmelte Soldaten stellvertretend für alle Gefallenen auf den Schlachtfeldern dieser Erde zeigen. Damit wird zugleich auf die Aktualität dieses Begriffs hingewiesen, der besonders in der Auseinandersetzung zwischen dem fundamentalistischen Islam und dem Westen zu einem wenig reflektierten Schlagwort verkommen ist. …weiterlesen
Schon beim Betreten der Ausstellung „Die Brücke in der Südsee – Exotik der Farbe“ wird der Besucher geradezu in ein Netz aus Neugierde und Faszination eingewoben. Und irgendwie kann sich der Betrachter des Gefühls nicht erwehren, in ein Kaleidoskop zu blicken – die von Farben gesättigten Bilder, die vielfältigen Übersetzungen der Künstler von den fernen paradiesischen Orten – Orte der Sehnsucht, der Träume und Wünsche. …weiterlesen
Was haben Katsura Funakoshi (geb. 1951), einer der bekanntesten (und beeindruckendsten) zeitgenössischen japanischen Bildhauer, und Ernst Barlach (1870–1938), der berühmte expressionistische Plastiker, Grafiker und Dramatiker, gemeinsam? Das fragten sich wohl selbst die Ausstellungsmacher, und um es vorweg zu sagen: …weiterlesen
Der studierte Architekt Karl-Heinz Bogner zeigt Objekte, die sich als plastische Objekte begreifen lassen, dabei aber – mit Modellcharakter, nicht aber als Modelle – architektonische Fragen problematisiert. Bogners Werk gehört zu den eindringlichsten Werken seiner Generation der rund 45-Jährigen (siehe auch www.khbogner.de). Im folgenden sind Auszüge aus der Eröffnungsrede veröffentlicht: …weiterlesen
Zur Eröffnung gab es hohen Besuch für die Kunst: Der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Michael Sieber (MdL) unterstrich die Bedeutung dieser großartigen Schau von 76 exemplarisch ausgesuchten Werken von rund 70 Künstlerinnen und Künstlern, die in den vergangenen vier Jahren aus Landesmitteln erworben wurden mit dem Ziel, die zeitgenössische Kunst zu fördern. …weiterlesen
Die eigentliche Eröffnung findet zwar erst im Frühjahr 2005 statt, doch bereits am Samstag, 6. November 2004, war der Andrang im ostwestfälischen Herford groß. Jan Hoet hatte vorab zu Vernissage, Performances und Soirée ins MARTa, dem neuen Haus für „Möbel. Art. Ambiente“ eingeladen. Am ursprünglichen Eröffnungstag - die baulichen Maßnahmen waren doch aufwändiger als gedacht – demonstrierte der künstlerische Leiter, dass sich auch das im Rohbau befindliche Museumsgebäude hervorragend als Ausstellungsfläche eignet. …weiterlesen
Ein Kunstwerk sei »ein in sich schlüssiges Artefakt, ein Quentchen Vollkommenheit – gut oder schlecht – in einer, ach, so unvollkommenen Welt«, schrieb Karl Gerstner, der heute 75 Jahre alte Künstlerkollege Eugen Gomringers. Es ist zugegeben ein hehrer Anspruch, den die Konkrete Kunst über die Jahrzehnte hinweg erhob und es mögen die in der Öffentlichkeit lauter vernehmlichen Jubelveranstaltungen für ältere und neuere »wilde« Maler ein Zeichen dafür sein, dass so etwas wie die Sehnsucht nach Vollkommenheit nicht allzu hoch im Kurs steht – die erkannte man zumal auch schon bei Raffael & Co. …weiterlesen
Für die einen ist Egon Eiermann (1904–1970) der vielgerühmte Architekt, der der im Krieg zerstörten Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin ein neues Gesicht gegeben hat (1957–63), für die anderen ist er der eher geschmähte Schöpfer der Formsteinfassaden der Merkur-/Horten-Kaufhäuser in Stuttgart und Heidelberg – die wie der Name des Konzerns selbst mittlerweile verschwunden sind. Zum 100. Geburtstag feiert die Städtische Galerie in Karlsruhe den Architekten mit der bislang größten Retrospektive, die den Baumeister und Designer, Lehrer und Juror in all seinen Facetten präsentiert. …weiterlesen
Der Katalog „Lukasz Chrobok. Paintings“ bildet ein harmonisches Zusammenspiel aus informativem Text in englischer Sprache und hervorragend dargebotenen Kunstwerken, deren Wirkung durch die qualitativ hochwertigen Abbildungen sehr gut vermittelt wird. …weiterlesen
Ohne den tausende Jahre alten Schätzen im Chilenischen Museum für pre- kolumbianische Kunst in Santiago zu nahe treten zu wollen, doch seit gut einem Monat weht an jenem geschichtsreichen Ort ein frischer Wind. …weiterlesen
Blicke unter die Oberfläche. Die dunklen Hintergründe der Figuren von Chris Bruder haben nichts, aber auch gar nichts mit Depressionen oder gar Weltschmerz zu tun. Dafür sind die Protagonisten viel zu lebendig, absolut präsent. Ihr stolzer Blick trifft den Betrachter direkt ins Herz: Schau mich an! Mein Gesicht hat Falten, aber sie sind ehrlich erworben. Die dunklen Malgründe sind eher Schutz, Höhle, Mutterleib. …weiterlesen
Dralle Formen kommen uns in den Sinn, wenn wir an den 1932 in Medellín (Kolumbien) geborenen Fernando Botero denken – den in seiner lateinamerikanischen Phantasie schwelgenden Erben des großen Peter Paul Rubens. …weiterlesen
Glück oder Pech? Nun, das ist Ansichtssache; Es kommt zum einen auf die Perspektive des Betrachters an, zu anderen auf die Relationen. Dem dritten Platz gebührt eine lobende öffentliche Erwähnung. Das ist Glück. …weiterlesen
Das Museum Würth präsentiert mit rund 130 Arbeiten des Bildhauers Wolfgang Bier (1943-1998) eine der wichtigsten Ausstellungen der Saison in Baden-Württemberg. Bevorzugt mit Eisen und Leder schafft Bier ein Bild des geschundenen und bis ins Mark bedrohten Menschen, und er reiht sich damit (an der Spitze) ein in die Tradition der gegenständlichen Plastik seit Giacometti und González - mit Avramidis, Brodwolf, César, Cimiotti, Croissant, Lothar Fischer u. a. …weiterlesen
In Paestum, südlich von Pompeji am Golf von Salerno, stehen nicht nur die drei berühmten dorischen Tempel, die seit Mitte des 18. Jahrhunderts zum europäischen Bildungsgut avancierten und bis heute – als UNESCO-Weltkulturerbe – zu den Top Ten antiker touristischer Ziele gehören, sondern dort hat sich auch mit den Gräbern der Lukaner ein einzigartiger Schatz antiker Freskomalerei aus dem 4. Jh. v. Chr. erhalten. Diese Kostbarkeiten werden nun erstmals in einer Ausstellung im Bucerius Kunst Forum vorgestellt. …weiterlesen
Ein außergewöhnlicher Sammler ist dieser Eberhard W. Kornfeld schon; denn selten war die Wechselbeziehung zwischen Kunstförderung und Kunstschaffen so deutlich wie bei ihm. Und Bern hat sich aufgemacht, »E.W.K.« in verschiedenen Kapiteln zu ehren – man denke auch an die Präsentation von Paul Klees Druckgrafik »E.W. Kornfeld zum 80. Geburtstag«. …weiterlesen
Vielen dürfte es ähnlich gehen: Erwähnt man den Namen Franz Gertsch, denkt man an die fotorealistischen Bilder der 70er-Jahre – nachhaltig wirkte beispielsweise die Münchner „Patti Smith“ (1978), bei der man sich fragte, wie man eine solche Realstudie mit Acryl auf Leinwand, zumal mit Pinsel und nicht etwa mit der Spritzpistole in Szene bzw. auf Leinwand setzen konnte. Es waren malerische Inszenierungen eigener Diapositive, ins Monumentale vergrößert („Patti Smith“ misst 2,42 x 3,54 m). …weiterlesen
Die vielen Mühen haben sich gelohnt: in der Alten Nationalgalerie herrscht großer Andrang, die Führungen sind bis zum Ende der Ausstellung ausverkauft. Nach mehr als zehn Jahren Vorbereitungszeit präsentieren die Staatlichen Museen zu Berlin und das Kunsthistorische Museum in Wien, in Zusammenarbeit mit dem Museo del Prado, Madrid, die umfassendste Werkschau Goyas im deutschsprachigen Raum. …weiterlesen
Der spiegelgleiche Umschlag des Katalogs zieht uns ins Thema, bevor wir es auch nur geahnt haben. Kunst von Juden, jüdische Kunst heißt immer auch jüdische Geschichte, jüdisches Traditionsverständnis und Kultur. …weiterlesen
Das Rosenwunder. Moritz von Schwind hat es 1864-67 in den Wandmalereien auf der Wartburg gestaltet. Seine Bilderfolgen von der Heiligen sind im kollektiven Gedächtnis bis heute besonders lebendig geblieben. Winter, nach der Jagd: Landgraf Ludwig trifft seine Gemahlin auf dem Weg von der Burg hinab nach Eisenach mit hoch geschürztem Kleid. Er fragt sie: Was hast Du denn in Deinem Kleid? Sie öffnet das Kleid, Rosen entfallen ihm. Sie schmelzen den Schnee vor beider Füßen weg. Er: ich habe ja gewusst, dass Du mich nicht enttäuschst. - Geschehen war ein Wunder: Brot, das Elisabeth den Armen bringen wollte, hatte sich in Rosen verwandelt. Diese Geschichte stammt aus den frühesten vitae Elisabeths. Vorausgegangen war, dass Elisabeth bei der Hungersnot 1226 in Eisenach die landgräflichen Kornkammern für die Bevölkerung geöffnet hatte. Das erschreckte die Hofgesellschaft maßlos. …weiterlesen
Tim Eitel (geb. 1971) gehört mittlerweile zu den wichtigsten (und teuersten) Malern der jüngeren Generation, die sich nicht scheut, selbstbewusst den Pinsel in die Hand zu nehmen: Mit der gegenständlich-traditionellen Tafelmalerei schafft er es wie kaum ein anderer, erfrischend neue Zeichen mit den herkömmlichen Mitteln der Malerei zu setzen. Aus dem schwäbischen »Ländle«, aus Leonberg, ist Eitel als angehender Student nach Halle und im Anschluss nach Leipzig gepilgert, um bei Arno Rink zu studieren – da hätte er es wohl selbst nicht gedacht, dass er bald darauf zum Kopf der »neuen Leipziger Malerschule« aufsteigen würde. …weiterlesen
Was vor 100 Jahren in Dresden als revolutionäres Aufbegehren von Autodidakten gegen die traditionelle Malerei begann, gehört heute zum Kanon der Klassischen Moderne. Die Farbstürme des Expressionismus sind seit langem als – vielleicht wichtigster – deutscher Beitrag zu den Avantgarden etabliert. Diese einhellige Wertschätzung hätten sich die vier Architekturstudenten, die sich 1905 zur Künstlergruppe Brücke zusammenschlossen, wohl ebensowenig träumen lassen wie die Ovationen, die ihnen in diesem Jahr gebracht werden. …weiterlesen
»Es war nicht leicht, meinen Lehrer Karl Hartung von meiner Fixierung aufs Gegenständliche zu überzeugen, obgleich sein oft wiederholter Lehrsatz ›Natur, und doch bewusst!‹ bei mir Gehör fand.« So manchen wird es wundern, wenn er in Günter Grass’ »Vorzügen der Windhühner« (1991) blättert, doch der bedeutendste gegenwärtige Autor Deutschlands und Literaturpreisträger macht hier keinen Exkurs in die Fiktion: …weiterlesen
Ferdinand Hodler in Stuttgart? Das ist so ungewöhnlich, dass man schon zweimal auf den Ort schauen muss, auch auf die dortige Örtlichkeit: ist es doch nicht die Staatsgalerie, die zur Hodler-Werkschau einlädt (die immerhin über eine knappe Handvoll Arbeiten des Schweizer Künstlers verfügt), sondern die Galerie der Stadt Stuttgart. Aber wen wundert es da noch, dass die Ausstellung nicht in der Alpenregion, sondern im hohen Norden, in Hamburg zum 15. Geburtstag Hodlers am 14. März 2003 konzipiert wurde; von dort aus kamen die 40 Werke in den Süden. …weiterlesen
Alle kunstsinnigen Menschen schauen in diesem Jahr auf das Werk Rembrandts. Darüber sollte man andere wichtige und schöne Ausstellungen nicht außer Acht lassen, zumal, wenn es um die »Entdeckung der Vergangenheit« geht – so heißt der Titel einer Präsentation von über 300 Kunstobjekten aus dem Nationalmuseum von Indonesien (Jakarta) und dem Rijksmuseum für Völkerkunde in Leiden. …weiterlesen
Mit der Ausstellung „ Die Anfänge der europäischen Druckgraphik - Holzschnitte des 15. Jahrhunderts und ihr Gebrauch“ widmet sich das Kuratorenteam Rainer Schorch und Peter Parshall einer Revision des bisherigen Forschungsstandes zu diesem Material. Ein expliziter Fokus liegt hierbei auf Funktion und Verwendung der Holzschnitte aus der frühesten Phase der Druckgrafik in Europa. …weiterlesen
30 Handzeichnungen aus einer Privatsammlung im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover. Mit dreißig in Privatbesitz befindlichen Handzeichnungen des bedeutenden Zeichners und Malers Bonaventura Genelli bietet diese Studio-Ausstellung Kunstinteressierten erstmals die Möglichkeit, bisher nur in Fachkreisen bekannten wichtigen Werken des deutschen Klassizismus im Original zu begegnen. …weiterlesen
Latein gehört nicht gerade zu den Rennern im deutschen Schulunterricht – selbst die Lehrer für die vielgeschmähte »tote Sprache« gehen aus. Von hier wird über kurz oder lang kein Weg mehr zur römischen Kultur führen. Zum Glück stolpert sogar der interessierte Hobbygeschichtler im Südwesten Deutschlands ständig über römische Spuren – so gesehen ist also nichts verloren. …weiterlesen
"Ein kleines Nichts, aber ein exzellentes" - Das Mauritshuis in Den Haag zeigt bis 9. Januar 2005 das überschaubare Oeuvre von Carel Fabritius. …weiterlesen
Verklärer des Lebens. „Der Mensch soll um der Güte und Liebe willen dem Tode keine Herrschaft einräumen über seine Gedanken.“ – Dieser Appell aus Thomas Manns Zauberberg scheint zurzeit auf der Darmstädter Mathildenhöhe allgegenwärtig. Denn mit der breit angelegten Retrospektive für den Maler, Akademieprofessor und Künstlerfreund Ludwig von Hofmann sind „Sonnen- und Meereskinder“ in die Säle des 1908 von Joseph Maria Olbrich erbauten Ausstellungsgebäudes eingezogen. …weiterlesen
Die ältere Dame im Café gegenüber war schon dreimal da. Den eigens angereisten ehemaligen Studienkollegen trifft man dort zufällig. Beim mittäglichen Betreten und Verlassen der Säle am späten Nachmittag winden sich lange Schlangen an der Kasse. In diesen Tagen ist Chemnitz der Nabel der Welt, einer prächtigen, sinnenreichen und intimen Welt, die Lucas Cranach der Ältere und, auf seinen Schultern, der Sohn Cranach der Jüngere geschaffen haben. …weiterlesen
Die Prinzessin der Punkte. Der Kunstverein Braunschweig zeigt Arbeiten von Yayoi Kusama aus den Jahren 1949 bis 2003. Die Kunst der 1929 in Japan geborenen Künstlerin ist pure Besessenheit, der sich auch der Betrachter der Bilder, der klaustrophobischen Installationen und der radikalen Happenings nicht entziehen kann. …weiterlesen
Der 20. Weltjugendtag der katholischen Kirche in Köln ist vorüber und manch einem liegt der fromme Wunsch des Papstes nach Nachhaltigkeit dieses Ereignisses, verbunden mit der Hoffnung auf einen »neuen geistlichen und apostolischen Schwung«, noch im Ohr. Doch wer das Bleibende nun stiftet, steht in den Sternen, vielleicht. Ob’s die Jugendlichen sind oder – so sahen es Hölderlin & Co. – die Dichter bzw. Künstler, oder gar Gott bzw. die Götter selber, bleibt wohl unbeantwortet. Im Thema bleiben in Köln zumindest zwei erstklassige Ausstellungen, die dem Gottesbild nachgehen: …weiterlesen
Die Publikation »A Play of Selves« thematisiert die gleichnamige Fotoarbeit Sherman’s. Nach ihrer erstmaligen Ausstellung im Jahre 1976 in der unabhängigen Galerie Hallwalls in Buffalo/New York wurde diese nun im Frühjahr 2007 zum zweiten Mal in der SprüthMagers-Galerie in London gezeigt. …weiterlesen
Längst sind die Frauen aus dem Schatten ihrer kunstschaffenden Partner getreten: Christo wird nicht mehr ohne Jeanne-Claude genannt, Charlotte Behrend-Corinth als beachtliche Künstlerin wahrgenommen, um nur ein paar Namen zu nennen – Max Beckmann und (immer wieder) Pablo Picasso werden in ihrem Verhältnis zu den Gefährtinnen präsentiert. …weiterlesen
Ein von ihm entworfenes Essbesteck schaffte es bis in die Teller von Stanley Kubricks Kultfilm »2001 - Odyssee im Weltraum« (1968), seine Stühle - die so nette Namen wie »Ameise«, »Ei« oder »Schwan« tragen - eroberten zwar nicht den Weltraum, wohl aber die Clubräume und Wohnzimmer ganzer Generationen: …weiterlesen
Unter dem Motto »Die schönsten Franzosen kommen aus New York« zeigt die Neue Nationalgalerie in Berlin zurzeit rund 150 Werke aus der Sammlung der französischen Kunst des New Yorker Metropolitan Museum of Art, die außerhalb von Frankreich die umfangreichste ihrer Art ist. …weiterlesen
Lässig sitzen sie da, der Künstler selbst und der Poet und Poetologe Johann Jacob Bodmer, sinnierend der eine, gestikulierend der andere – und zwischen ihnen schaut übergroß ein scheinbar müder, tatsächlich aber blinder Homer in die Runde. Theatralisch ist die ganze Szenerie, eine Büste bloß der antike Dichter. Ist er wirklich Thema des wohl wortarmen Gesprächs? …weiterlesen
Man sieht es den zugleich fotografisch-akkuraten und wie verschwommen sich ins Abstrakte hinwegdriftenden Gemälden an, aus welcher Richtung Karin Kneffel kommt: Ihr einstiger Lehrer war unverkennbar Gerhard Richter, und wenn es so etwas wie die Stilerbschaft geben sollte, könnte Karin Kneffel sie ohne Frage beanspruchen. Dies gilt umso mehr, als Kneffel ihr offensichtliches Vorbild kopiert, sondern sich ihr eigenes Terrain abgesteckt hat. …weiterlesen
Die Zielstellung des Katalogs »Jenseits des Kinos: Die Kunst der Projektion«, der begleitend zur Ausstellung im Hamburger Bahnhof heraus gegeben wurde, ist einfach und doch komplex. …weiterlesen
Die Zeiten, als man Comics heimlich unterm Bett lesen musste, sind längst vorbei. Die Generation der Asterix-Leser ist mittlerweile in Führungsetagen (und freilich auch drunter) angelangt, der Internationale Comic-Salon in Erlangen hat Kongressqualitäten, und Roy Lichtenstein wie Mel Ramos haben schon in den 60er-Jahren den Comic mit seinen Ikonen des Genres salonfähig gemacht – das heißt, Künstler und Betrachter haben keine Berührungsängste mehr in Sachen Blasensprache und »komische« Erzählmuster bzw. lustige Schnitte (so ist der Titel zu verstehen). …weiterlesen